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Œuvres Grégoire de Tours (538-593) Historiarum libri x Zehn Bücher fränkischer Geschichte
Viertes Buch.

9. Vom Tode Theudebalds

Theudebald führte aber, als er herangewachsen war, die Vuldetrada1 als Gemahlin heim. Er war, wie man sagt, von schlimmer Gemütsart, und als er einem zürnte, weil er den Argwohn hegte, er habe sich an seinem Gute vergriffen, soll er folgende Fabel erfunden und ihm erzählt haben: »Eine Schlange fand eine Flasche, die war voll von Wein. Da kroch sie durch die Offnung hinein und sog gierig aus, was innen war. Von dem Weine aber schwoll sie so auf, daß sie durch die Offnung, durch welche sie hineingekommen war, nicht wieder herauskriechen konnte. Der Herr des Weines kam aber hinzu, als sie eben vergeblich herauszukommen sich mühte, und sagte zur Schlange:

»Gib erst wieder von dir, was du verschluckt hast, dann kannst du frei herauskommen2.«« Durch diese Fabel erregte er große Furcht und großen Haß gegen sich.

Zu seiner Zeit wurde auch Buccelen, nachdem er ganz Italien unter das Fränkische Reich gebracht hatte, von Narses S. 188 getötet3. Italien wurde wieder unter die Herrschaft des Kaisers4 gebracht, und es gab niemanden, der fortan es uns wieder erobert hätte.

Zu den Zeiten dieses Königs sahen wir Trauben an einem Hollunderbaum, ohne daß dieser mit Reben verbunden gewesen wäre; die Blüten dieses Baumes, welche schwarze Beeren, wie bekannt, anzusetzen pflegen, gaben Weinbeeren. Damals sah man auch, daß ein Stern in die Scheibe des Mondes in der fünften Nacht nach Neumond von entgegengesetzter Richtung hineintrat. Ich glaube, daß diese Zeichen den Tod des Königs ankündigten. Denn er erkrankte, und konnte sich von den Hüften abwärts nicht mehr gerade richten. Und so allmählich hinsiechend, starb er im siebenten Jahre seines Reiches Sein Reich erhielt König Chlothachar, der Vuldetrada, die Gemahlin desselben, seinem Lager gesellte. Aber von den Bischöfen deshalb hart angefochten, verließ er sie und gab ihr zum Manne den Herzog Garivald5 Nach Arvern sandte er seinen Sohn Chramn


  1. Sie war die zweite Tochter des Langobardenkönigs Wacho, die Schwester also der Wcsigardz der Gemahlin Theudeberts, von der oben B. I1I. Kap. 20 und 27 die Rede war. Vgl. Paulus Diaeonus, Langobardengeschichte I, 21. ↩

  2. Die Fabel ist eme Variante zu der antiken Erzählung von dem oollgefressetieu FUchs Baumspalt (vgl. die 86. Fabel des Babrius). Daß an die Stelle des Fuchses die Schlange tritt, die sich mit Wein vollgesogen hat, entspricht der antiken Osge von ihrer Vorliebe für den Wein, die bei Plinius auftritt (I:Iist. X, 198Xxll MS) Und Ifjsckdsz dem spkiterentmitterartek bekannt ist. -— Vuechekek hat im Rheiuismcu UsEUM fUk BHLWIVSW Xb! ABBES) 3 die Verse wieder herzustellen versucht, in der U Mk) GTETJDVS Vorlage geschrieben dachte. ↩

  3. Vgl. S. 170. Anm. 1. ↩

  4. Justinianus  ↩

  5. Von Bayern. ↩

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