29. Von dem zweiten Krieg Sigiberts gegen die Hunnen
Die Hunnen wagten wiederum1 nach Gallien zu kommen. Gegen sie zog Sigibert zu Feld, und es folgte ihm eine große Schar tapferer Männer. Da es aber zum Schlagen kommen sollte, zeigten ihnen jene, die in Zauberkünsten wohl bewundert sind, allerlei Spukgeftalten und schlugen sie dadurch hart auf das Haupt. Als nun das Heer Sigiberts floh, wurde er selbst von den Hunnen umzingelt. Und er würde in ihrer Gewalt geblieben sein, wenn er nicht nachdem, fein und verschlagen wie er war, die durch Geschenke gewonnen hätte, die er sich durch Waffengewalt nicht hatte unterwerfen können. Denn als er dem Könige Geschenke gemacht hatte, schloß dieser einen Vertrag mit ihm, daß sie Zeit ihres Lebens keinen Krieg mehr mit einander führen wollten. Das wird ihm aber billigerweise eher zum Ruhme, als zur Schmach angerechnet werden. Auch der Hunnenkönig gab König Sigibert viele Geschenke. Gagan wurde derselbe genannt2. Denn alle Könige dieses Volkes werden mit diesem Namen bezeichnet.
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Vgl. Katz. 23. ↩
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Gaganus, Caganus, (in byzantinischen Quellen auch Vajan = ungarisch «Banus«) wird der König der Aoaren von den gleichzeitigen Schriftstellern genannt, es ist, wie Gregor bemerkt, die allgemeine Bezeichnung für die Herrschenden in diesem Volke. Khan ist der Titel mittelasiatischer Beherrscher von Völkern finnischen, mongolischen und turkotartarischen Ursprungs, und Khakän (Khan der Khane) erscheint heute noch in der Titulatur der türkischen Sultane. Gregor hält jedoch offenbar das Wort für einen Eigennamem « ↩