• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Gregory of Tours (538-593) Zehn Bücher fränkischer Geschichte
Sechstes Buch.

17. Bekehrung der Juden durch König Chilperich

König Chilperich ließ in diesem Jahre viele Juden taufen, von denen er selbst mehrere aus der heiligen Taufe hob(1). Einige aber von ihnen, denen nur der Leib und nicht das Herz von den Sünden gereinigt war, logen Gott und kehrten alsbald zu ihrem alten Unglauben zurück, so daß man sie sowohl den Sabbat halten, als auch den Sonntag feiern sah.

Priscus(2) konnte aber durch keine Überredung dazu gebracht werden, der Wahrheit sein Herz zu öffnen. Daher wurde der König endlich unwillig und ließ ihn in das Gefängnis werfen. Wenn er ihn im Guten nicht zum Glauben hatte bringen können, so wollte er ihn Wider seinen Willen dazu zwingen. Jener bot Geschenke und erbat sich Frist, bis sein Sohn eine Hebräerin zu Marseille geheiratet hätte, dann, so versprach er voll Arglist, wolle er tun, was der König befohlen. Inzwischen aber entspann sich ein Streit zwischen ihm und einem gewissen Phatir, einem getauften Juden, bei dessen Taufe der König Gevatter gestanden hatte. Und als an einem Sabbat Priscus, den Gebetmantel angetan, ohne eine Waffe in der Hand, an einen abgelegenen Ort ging, den Vorschriften des Moses gemäß, erschien Plötzlich Phatir und hieb ihn nieder samt seinen Freunden, die zugegen waren. Nach diesem Blutbade flüchtete er sich mit seinen Dienern in die Kirche des heiligen Julianus(3), die an einer benachbarten S. 139 rein und unverfälscht. Aber der König sucht sie durch einen neuen Kunstgriff wankend zu machen; denn voll Arglist geht er zu den Gräbern der Märtyrer und zu den Kirchen unsres Bekenntnisses, tut, als ob er dort bete, und spricht: „Ich bin jetzt völlig überzeugt, daß Christus, der Sohn Gottes, gleichen Wesens mit dem Vater ist, aber ich kann nimmermehr glauben, daß der heilige Geist Gott sei, da dies ja auch nirgends in den heiligen Schriften sich findet." — Ach, wie irrig ist doch solche Meinung, wie verderblich diese Ansicht, wie verkehrt solche Denkungsart! Wo bleibt da, was der Herr sagt: „Gott ist Geist(1)" und was Petrus zu Ananias sagt: „Warum hast du denn solches in deinem Herzen vorgenommen, daß du dem heiligen Geiste lögest; du hast nicht Menschen, sondern Gott gelogen(2)" und wo bleibt, was Paulus sagt, da er von den geistlichen Gaben spricht: „Dies aber alles wirkt derselbe einige Geist und teilt einem jeglichen seines zu, nach dem er will(3)" Denn wer wirkt, nach dem er will, der ist augenscheinlich niemandem untertan. — Als aber Ansoald zu König Chilperich kam, erschien auch alsbald eine Gesandtschaft aus Spanien(4), die von Chilperich zu Childebert ging und dann nach Spanien zurückkehrte.

pattern
  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Translations of this Work
Zehn Bücher fränkischer Geschichte
Commentaries for this Work
Einleitung & Vorrede in die Zehn Bücher Fränkischer Geschichte

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy