22. Vom Tode mehrerer Bischöfe und des Wandelen

S. 282 In diesem Jahre starb der Bischof Laban von Eauze, dem Desiderius, ein Mann aus dem Laienstande, folgte. Und doch hatte der König eidlich versprochen, daß er niemals fortan einen Laien zum Bischof einsetzen würde. Doch

„wozu Treibt nicht der Menschen Herz der schmähliche Hunger nach Golde(1) ?!"

Berthramn(2) wurde, als er von der Synode zurückkehrte, von einem Fieber ergriffen und ließ den Diakon Waldo zu sich kommen, der in der Taufe auch den Namen Berthramn erhalten hatte, und übertrug ihm alle Gewalt seines bischöf lichen Amtes, wie er ihm auch die Bestimmungen für sein Testament und die ihm Nahestehenden(3) anbefahl. Da Waldo fortging, hauchte der Bischof den Atem aus. Der Diakon kehrte darauf zurück und begab sich mit der von den Bürgern ausgestellten Wahlurkunde(4) und mit Geschenken eiligst zum Könige, aber er richtete nichts aus. Denn der König befahl den Grafen Gundegisil von Samtes, mit dem Beinamen Dodo, dem er die Bestallung erteilte, zum Bischof zu weihen, und so geschah es. Und weil viele Geistliche von Samtes vor der Synode im Einverständnis mit Bischof Bert hramn eine Schmähschrift gegen ihren Bischof Palladius geschrieben hatten, um ihn zu erniedrigen, wurden sie jetzt nach Berthramns Tode von ihrem Bischof eingekerkert, hart gegeißelt und ihres Gewandes entkleidet(5).

Zu dieser Zeit starb auch Wandelen(6), der Erzieher(7) König S. 283 Childeberts, und es trat kein anderer an seine Stelle, weil die Königin-Mutter selbst sich der weiteren Sorge für ihren Sohn unterziehen wollte. Alles, was jener vom Staate erhalten hatte, fiel wieder an den Staatsschatz zurück. Auch starb in diesen Tagen hochbetagt Herzog Bodegisil(1), aber sein Vermögen blieb ungeschmälert seinen Kindern.

An die Stelle des Bischofs Faustus von Auch trat der Priester Saius, und nach dem Tode des heiligen Salvius(2) erhielten in diesem Jahre die von Albi Desideratus zum Bischof.