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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Gregory of Tours (538-593) Zehn Bücher fränkischer Geschichte
Neuntes Buch.

13. Von Baddos Befreiung, sowie von der Ruhr

Gunthramn aber ließ Baddo, von dem wir oben erzählt Haben(2) daß er wegen eines Majestätsverbrechens in Bande gelegt wurde, vor sich kommen und schickte ihn nach Paris, indem er sagte: „Wenn Fredegunde mit unbescholtenen Männern ihn von der Beschuldigung, die gegen ihn erhoben ist, befreien kann,(3) so sei er frei und gehe, wohin es chm beliebt." So kam er nach Paris. Aber es fand sich niemand unter dem Anhänge dieses Weibes, der ihn von der Schuld hätte reinigen können. Darauf wurde er gebunden und in Ketten unter scharfer Bewachung nach Chalon zurückgebracht. Aber später, als durch Gesandte die Sache verhandelt wurde und sich besonders Bischof Leudovald von Bayeux^) für ihn verwendete, wurde er entlassen und kehrte in seine Heimat zurück.

Schwer suchte damals die Ruhr die Stadt Metz heim. Und als wir in diesen Tagen, um den König zu begrüßen, uns auf S. 21 der Reise befanden(1) trafen wir auf dem Wege bei der Stadt Reims einen Einwohner von Poitiers, mit Namen Wiliulf, der litt an derselben Krankheit und war in schwerem Fieber. Nach seiner Abreise von dort war er schwer erkrankt, und als er in das Gebiet von Paris mit seinem Stiefsohn gekommen war, starb er in dem Hofe von Rueil, nachdem er sein Testament gemacht hatte. Auch der Knabe wurde von dieser Krankheit befallen und starb. Beide wurden in das Gebiet der Stadt Poitiers gebracht und dort begraben. Das Eheweib dieses Wiliulf aber verband sich als ihrem dritten Manne dem Sohn des Herzogs Beppolen(2) der hatte selbst schon, wie allgemein bekannt ist, zwei Frauen verlassen, die noch am Leben waren. Denn er war ein leichtsinniger und ausschweifender Mensch, und da ihm die Glut der Fleischeslust arg zu schaffen machte, verließ er sein Weib und schlief mit seinen Mägden; er wollte von seinem rechtmäßigen Eheband nichts mehr wissen und suchte ein anderes. So machte er es auch der zweiten und dieser seiner dritten Frau und wußte nicht, daß das Verwesliche nicht erben wird das Unverwesliche.(3)

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