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Bibliothek der Kirchenväter
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Works Gregory of Tours (538-593) Zehn Bücher fränkischer Geschichte
Neuntes Buch.

28. Von den kostbaren Geschenken der Königin Brunichilde

Königin Brunichilde ließ einen Schild von wunderbarer Größe aus Gold und Edelsteinen machen und sandte ihn mit zwei hölzernen Schalen, die man gewöhnlich Becken(2) zu nennen pflegt und die in gleicher Weise mit Gold und Edelsteinen verziert waren, dem König nach Spanien. Sie schickte Ebregisil, der schon oft als Gesandter in jenes Land gegangen war, damit ab. Da er sich aber auf den Weg machte, wurde es König Gunthramn gemeldet, und man sagte ihm: „Die Königin Brunichilde sendet Geschenke an Gundovalds Söhne". Als der König dies vernahm, ließ er alle Straßen seines Reichs scharf bewachen, und niemand konnte durchkommen, ohne untersucht zu werden. Man durchsuchte sogar die Kleider und Schuhe und die andren Sachen der Menschen, ob sie nicht etwa im geheimen Briefe beförderten. Als nun Ebregisil mit seinen Kostbarkeiten nach Paris kam, wurde er vom Herzog Ebrachar(3) ergriffen und zu Gunthramn geführt. Und der König sprach zu ihm: „Ist es noch nicht genug, Unseligster aller Menschen, S. 47 daß ihr in eurer Schamlosigkeit jenen Ballomer1 den ihr Gundovald nanntet, herbeirieft, daß er die Königin heirate2 ihn, den meine Hand überwunden, der die Macht unsres Reichs unter seine Gewalt hat beugen wollen?! Nun aber schickt ihr seinen Söhnen Geschenke, daß ihr sie auffordert, wiederum nach Gallien zu kommen und mich zu töten. Aber du sollst nicht dahinziehen, wohin du trachtest, sondern des Todes sterben, denn deine Botschaft gereicht unserm Geschlecht zum Schaden". Jener aber widersprach und sagte, er wisse nichts von solchen Dingen, sondern diese Geschenke würden an Rekkared gesandt, der Chlodosinda, die Schwester König Childeberts, heiraten sollte. Da er dies sagte, glaubte ihm der König und ließ ihn ziehen. Er setzte darauf den Weg, den er gesandt war, mit den Geschenken fort.


  1. Vgl. Bd. ü. S. 204. Anm. 2. ↩

  2. Brunichilde. Vgl. B. VII. Kap. 33 und 34. Bald darauf maß ihr Gunthramn bei, sie wolle sich mit einem Sohne Gundovalds vermählen (unten Kap. 32). Vgl. Bd. ü. S. 60. Anm. 2. ↩

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