4. Von den Mördern der Gesandten

Mauritius aber sandte zu König Childebert mit gebun590 denen Händen und in Ketten jene Karthager, die im Jahre zuvor seine Gesandten erschlagen hatten(2) Es waren ihrer zwölf, und er stellte ihm anheim, sie zu töten, wenn er wolle, wenn er aber vorziehen sollte, sie loszulassen und ein Lösegeld für sie zu nehmen, möchte er mit dreihundert Goldstücken für jeden zufrieden sein; er könne von beidem wählen, was ihm beliebe, auf daß nur der Handel zwischen ihnen beigelegt werde und kein Grund zur Zwietracht zwischen ihnen mehr bleibe. Aber König Childebert trug Bedenken jene Männer in Fesseln anzunehmen und sprach: „Wir halten es nicht für sicher, ob die, welche ihr uns bringt, auch wirklich die Mörder sind, oder andere, und vielleicht sind es Sklaven, ich weiß nicht von wem, während die Unsrigen, die bei euch erschlagen worden sind, freie Männer von edler Abkunft waren". Auch Grippo selbst war zugegen, der damals mit den Erschlagenen als Gesandter abgeschickt worden war; der sprach: „Der Statthalter in der Stadt sammelte zweibis dreitausend Menschen um sich, überfiel uns mit ihnen und tötete meine Gefährten; auch ich selbst würde dem Verderben nicht entronnen sein, wenn ich mich nicht männlich verteidigt hätte. Komme ich zur Stelle, so werde ich die Leute erkennen können, und die muß euer Kaiser es büßen lassen, wenn er mit unsrem Herrn Frieden haben will, wie ihr sagt". Darauf hieß der König sie von dannen ziehen, nachdem S. 98 er ihnen seinen Willen kundgetan hatte, ihnen Boten zum Kaiser nachzusenden.