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De Cultu Feminarum
V.
[1] Haec utique non ad crudam in totum et ferinam habitudinem insinuandam uobis suggeruntur, nec de bono squaloris et paedoris suademus, sed de modo et cardine et iustitia corporis excolendi. Non supergrediendum ultra quam quod simplices et sufficientes munditiae concupiscunt, ultra quam Deo placere.
[2] In illum enim delinquunt quae cutem medicaminibus urgent, genas rubore maculant, oculos fuligine porrigunt. Displicet nimirum illis plastica Dei; in ipsis redarguunt et reprehendunt artificem omnium. Reprehendunt enim cum emendant, cum adiciunt, utique ab aduersario artifice sumentes additamenta ista, [3] id est a diabolo. Nam quis corpus mutare monstraret nisi qui et spiritum hominis malitia transfigurauit? Ille indubitate huiusmodi ingenia concinnauit ut in nobis quodam modo manus Deo inferret. [4] Quod nascitur opus Dei est. Ergo quod infingitur diaboli negotium est. Diuino operi Satanae ingenia superducere quam scelestum est! Serui nostri ab inimicis nostris nihil mutuantur; milites ab hoste imperatoris sui nihil concupiscunt. De aduersario enim eius in cuius manu sis aliquid usui postulare transgressio est. Christianus a malo illo adiuuabitur? Nescio an hoc nomen ei perseueret. Erit enim eius de cuius doctrinis instrui concupiscit. [5] Quantum autem a uestris disciplinis et professionibus aliena sunt, quam indigna nomini christiano faciem fictam gestare quibus simplicitas omnis indicitur, effigie mentiri quibus lingua non licet, appetere quod datum non sit quibus alieni abstinentia traditur, adulterium in specie exercere quibus studium pudicitiae est! Credite, benedictae, quomodo praecepta Dei custodietis, liniamenta eius in uobis non custodientes?
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Über den weiblichen Putz (BKV)
5. Kap. Die Anwendung von Schönheitsmitteln ist gewissermaßen ein Frevel gegen Gottes Schöpferweisheit.
Das Gesagte soll nicht dazu dienen, Euch ein gänzlich verwildertes und tierisches Aussehen anzuempfehlen. Auch wollen wir Euch nicht von der Nützlichkeit des Schmutzes und der Unsauberkeit überzeugen, sondern nur von der rechten Weise, dem Wesentlichen und der richtigen Grenze in der Pflege des Körpers. Man darf nicht weiter gehen, als es eine absichtslose und ausreichende Sauberkeit verlangt, nicht weiter, als Gott will. Denn er ist es, gegen den diejenigen fehlen, welche sich die Haut mit Salben einreiben, die Wangen durch Schminke entstellen, die Augenbrauen durch Schwärze verlängern. Natürlich, ihnen mißfällt das Gebilde Gottes; natürlich, sie bekritteln sich damit selbst und tadeln den Schöpfer aller Dinge. Denn sie tadeln, indem sie verbessern und vermehren. Die Mittel dazu entlehnen sie natürlich von einem rivalisierenden Künstler; der aber ist der Teufel. Denn wer wäre sonst imstande, Mittel und Wege zu zeigen, mit dem Körper S. 192Veränderungen vorzunehmen, als der, welcher auch den Geist des Menschen durch das Böse umgestaltet hat? Er ist es ohne Zweifel, welcher dergleichen künstliche Mittel zubereitet hat, so daß Ihr offenbar gewissermaßen Hand an Gott anleget. Was angeboren wird, ist Gottes Werk. Was hinzugetan wird, ist also teuflisches Werk. Wie ruchlos ist es, zu dem Werke Gottes die Erfindungen des Teufels hinzuzufügen! Unsere Sklaven borgen sich von unsern Feinden nichts, die Soldaten verlangen nichts von den Gegnern ihres Feldherrn. Denn von dem Gegner unseres Oberherrn einen Vorteil verlangen, wäre Abfall, Und der Christ? er sollte sich vom bösen Feinde in etwas helfen lassen? Ich weiß nicht, ob er dann noch diesen Namen behalten könnte, Er würde ja dem angehören, von dem er Belehrung begehrt. Wie wenig aber verträgt es sich mit Euren sittlichen Grundsätzen und Versprechungen, denen ja in jeder Beziehung Einfachheit zur Pflicht gemacht ist, wie unwürdig ist es für Christen, ein geschminktes und bemaltes Gesicht zu haben; im Bilde zu lügen, lügnerische Farben anzuwenden, da man doch mit dem Munde nicht lügen darf; zu begehren, was dir nicht gehört, da man von fremdem Gut sich zu enthalten gelehrt worden ist; sein Aussehen zu fälschen, da man der Ehrbarkeit sich befleißigt! Glaubt es mir, Ihr Gebenedeiten! Wie könntet Ihr Gottes Vorschriften bewahren, da Ihr doch die Zeichnung von seiner Hand an Euch nicht bewahrt?