11.
Darum glaubte auch Lukas den Ursprung Christi auf Gott zurückführen zu sollen, weil Gott der wahre Erzeuger Christi ist, sei es als Vater im Sinn der wirklichen Zeugung, sei es als Urheber seiner mystischen Mitteilung im Sinn der Wiedergeburt in der Taufe. Er begann eben deshalb nicht gleich eingangs mit der Beschreibung seiner Abstammung, sondern wünschte auf Grund seiner Taufe Gott als den Urheber von allem nachzuweisen und tat darum erst nach dem Berichte über seine Taufe dar, wie Christus auch seiner (menschlichen) Abstammung nach von Gott ausgegangen ist. Er wollte ihn so in allseitig zusammenfassender Darstellung als den Gottessohn der Natur, der Gnade und dem Fleische nach erweisen. Welch offenkundigeren Beweis aber konnte es für seine göttliche Abstammung geben als das Zeugnis des Vaters, das er dem Berichte über die Abstammung vorausschickte: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen habe‟?1
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Luk. 3, 22. ↩