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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Ambroise de Milan (340-397) Expositio euangelii secundum Lucam Lukaskommentar (mit Ausschluß der Leidensgeschichte) (BKV)
Viertes Buch, Luk. 4,1-5,11
1. Die Versuchung Jesu, Luk. 4, 1―13

10.

Viele Fallstricke, wo immer wir gehen! S. 164 Fallstricke im Fleische, Fallstricke im Gesetze, Fallstricke auf Tempelzinnen1, auf Mauerschanzen, die der Teufel legt, Fallstricke bei den Philosophen, Fallstricke in den Lüsten ― denn das Auge der Buhlerin ist ein Fallstrick des Sünders2 ― ein Fallstrick im Gelde, ein Fallstrick in der Frömmigkeit, ein Fallstrick im Streben nach der Keuschheit. Denn aus geringfügigen Anlässen gerät der menschliche Geist ins Wanken und läßt am Gängelband des listigen Verführers häufig dahin und dorthin sich ziehen. Es sieht der Teufel einen frommen Menschen, der Gott seine Verehrung erweist, was heilig ist, hochhält, eines Unrechts nimmer fähig ist. Da legt er ihm gerade in religiöser Beziehung eine Falle: er verleitet ihn, nicht zu glauben, daß der Gottessohn in Wahrheit dieses unser Fleisch, diesen unseren Leib, diese unsere schwachen Glieder angenommen hat, nachdem doch nur der Leib leidensfähig sein konnte, die Gottheit von Mißhandlung ausgeschlossen blieb. So entsteht denn in religiöser Beziehung Schuld; denn jeder, der nicht bekennt, daß Jesus Christus im Fleische erschienen ist, ist nicht aus Gott3. Er sieht einen unbescholtenen Menschen von unentweihter Keuschheit: da flüstert er ihm ein, er solle die Ehe für etwas Verwerfliches halten. Die Folge ist, daß er aus der Kirche ausgestoßen und in seinem Eifer für die Jungfräulichkeit von ihrem jungfräulichen Leibe abgetrennt wird. Ein anderer hat vernommen, „es gibt einen Gott, aus dem alles ist‟4, er zollt ihm Anbetung und Verehrung; da stellt ihm der Teufel nach, schließt ihm die Ohren, daß er nicht hört, daß es auch „einen Herrn gibt, durch den alles ist‟5. So verleitet er ihn bei seinem Übereifer in der Gottesverehrung zur Gottlosigkeit. Während er den Vater vom Sohne trennt, konfundiert er Vater und Sohn und hält sie für eine Person, nicht bloß Wesenheit. So verfällt er denn in seiner Unwissenheit über die Glaubensregel beklagenswerter Glaubenslosigkeit.


  1. Vgl. Luk. 4, 9. ↩

  2. Vgl. Sir. 9, 3; Spr. 7, 21. 23. ↩

  3. 1 Joh. 4, 2 f. ↩

  4. 1 Kor. 8, 6. ↩

  5. 1 Kor. 8, 6. ↩

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