1.
„Und es geschah, als er in einer der Städte war, sieh, da war ein Mann voll Aussatz, und er fiel nieder auf sein Angesicht, bat ihn und sprach: Herr, wenn Du willst, so kannst Du mich gesund machen. Da streckte er die Hand aus, berührte ihn und sprach: Ich will, sei rein!‟1
Mit gutem Grund wird ein bestimmter Ort, wo der Aussätzige gereinigt wird, nicht genannt um anzuzeigen, daß nicht allein die Bevölkerung einer bestimmten Stadt, sondern die Bevölkerung sämtlicher Städte Heilung fand. Mit gutem Grund reiht sich aber auch nach Lukas dessen Heilung an das vierte Wunder seit der Ankunft des Herrn in Kapharnaum an. Denn wenn S. 205 der Herr den vierten (Schöpfungs-) Tag mit der Sonne aufhellte und herrlicher denn die übrigen schuf, so muß uns auch dieses Wunderwerk als ein besonders herrliches gelten. Matthäus führt diesen Kranken als ersten ein, der nach den Seligpreisungen vom Herrn geheilt wurde2. Nachdem nämlich der Herr gesprochen: „Ich bin nicht gekommen, das Gesetz aufzuheben, sondern zu erfüllen‟3, sollte er, der vom Gesetze ausgeschlossen wurde4, die Hoffnung auf Heilung auf die Macht des Herrn setzen und überzeugt sein, daß die Gnade, welche eines Aussätzigen Unreinheit abzuwaschen imstande ist, nicht aus dem Gesetze stammt, sondern über das Gesetz erhaben ist.