1.
„Und alles Volk, das zuhörte, auch die Zöllner rechtfertigten Gott, indem sie sich taufen ließen mit der Taufe des Johannes; die Pharisäer aber und die Gesetzeskundigen verachteten den Ratschluß Gottes gegen sich und ließen sich nicht taufen‟1.
Der heilige Lukas enthüllte durch besondere Zusätze, was der heilige Matthäus gleichsam mit allgemeinen Wendungen etwas dunkel gelassen hatte; dieser nämlich bemerkte nur: „Und gerechtfertigt ward die Weisheit von ihren Kindern‟2. Zunächst sehen wir an unserer Stelle ausdrücklich hervorgehoben, wer diese Weisheit ist; denn es heißt: „Sie rechtfertigten Gott‟. Gott ist also die Weisheit; denn die Weisheit ist der Gottessohn3, die wesenhafte Weisheit, nicht eine erworbene. Eine andere ist die Weisheit als Kraft Gottes des Vaters, eine andere die Weisheit als Seelenkraft: erstere beruht auf Zeugung, letztere auf Schöpfung. Eine andere ist die Weisheit als (schöpferische) S. 269 Urheberin der Werke, eine andere als Werk; denn ein Werk des Geistes ist weises Denken, lebhaftes Empfinden. Es sind das bloße Gaben der Natur; ihr Spender jedoch ist nicht Geschöpf, sondern der Schöpfer, d. i. nicht eine Gabe der Natur, sondern der Geber der Natur.