109.
Weil es jedoch keinen Menschen geben konnte so groß, um der ganzen Welt Sünden hinwegzunehmen1: nicht Henoch, nicht Abraham, nicht Isaak, der, ob er sich auch dem Tode weihen wollte, doch am Leben erhalten wurde2, da er außerstande war, alle Sünden zu tilgen ― wo wäre denn der Mensch so groß, daß in ihm alle Sünden abstürben? ― darum wurde von Gott Vater nicht einer aus dem Volke, nicht einer aus der Menge, sondern der Sohn Gottes hierzu erkoren, der, weil über alle erhaben, für alle sich opfern konnte. Und er mußte sterben, damit er, stärker als der Tod, die anderen befreie: „frei geworden unter den Toten sonder Hilfe‟3, d. i. frei vom Tode ohne Mithilfe eines Menschen oder eines Geschöpfes überhaupt; und mit Recht „frei‟, nach dem er die Sklaverei der Lüste von sich wies und die Bande des Todes nicht zu fühlen bekam.