9.
Doch wegen der vorausgehenden Erwähnung der Verkündigung des Reiches Gottes und gemäß der Versicherung, es könne nicht ein Pünktlein vom Gesetz in Wegfall kommen1 , fügte er bei: „Ein jeder, der sein Weib entläßt und eine andere heiratet, bricht die Ehe“2 . Mit Recht erinnert und betont der Apostel, es sei dies ein großes Geheimnis, das Christus und die Kirche betreffe3 . Da begegnest du einer Ehe, von der niemand zweifeln kann, daß sie von Gott verbunden wurde4 , nachdem er selbst versichert: „Niemand kommt zu mir, wenn nicht mein Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht“5 ; denn er allein vermochte diese bräutliche Vereinigung herzustellen. Darum auch Salomos mystischer Ausspruch: „Von Gott wird dem Manne die Braut bereitet werden“6 . Der Mann ist Christus, die Braut die Kirche: an Liebe eine Braut, an Unversehrtheit eine Jungfrau. Wen nun Gott zum Sohn zieht, den soll nicht Verfolgung trennen7 , nicht Völlerei abwendig machen, nicht die Philosophie verkehren, nicht der Manichäer beflecken, nicht der Arianer beirren, nicht der Sabellianer anstecken. Gott hat ihn verbunden, nicht trenne ihn der Jude! Ehebrecher sind alle, welche die Wahrheit des Glaubens und der Weisheit zu schänden trachten.