38.
Weil es nun notwendig ist, daß wegen der Ruchlosen die Rechtschaffenen in dieser Welt Bedrängnis des Herzens und des Geistes erleiden, werden sie, um desto reichlicheren Lohn in der Zukunft ernten zu können, durch Heilmittel hierzu angeleitet: „Die in Judäa sind, sollen auf die Berge fliehen“1 . Wer ist dieses Judäa? Ich kenne nämlich noch ein weiteres Judäa im geistigen, nicht buchstäblichen Sinn; denn „bekannt ist in Judäa Gott“2 . Welches aber sind diese Berge, die den Sturm des künftigen Gerichtes aufhalten können, da doch geschrieben steht: „Wird aber Beben die Berge überkommen“?3 . „Himmel und Erde werden vergehen“4 ; wie soll ein Bestandteil der Erde unversehrt bestehen bleiben oder mich schützen können, nachdem er sich selbst den Fortbestand nicht sichern kann? Wo sollte ich mich denn vor dem Zorne dessen verbergen, der „den Grund des Meeres aufregt“?5 . „Stiege ich zum Himmel, bist Du dort; stiege ich zur Unterwelt, bist Du da“6 . Vor dem Allgegenwärtigen kann es sonach kein Entrinnen, sondern nur ein Versöhnen geben.