31.
Jene aber, die mit Augen sahen und nicht sahen1, schnaubten wie Raubtiere nach dem Lamme, oder aber wie Wölfe nach der Beute. Einer von ihnen, ein besonders Unverschämter, trat ein. Doch sobald er mit den Augen die Sachlage überschaut hatte, rief er aus: „Was bedeutet das? Ein Mädchen ist eingetreten, ein Mann steht vor meinem Auge. Sieh, es ist keine Fabel: eine Hirschkuh statt der Jungfrau2, in Wirklichkeit jedoch: ein Krieger aus einer Jungfrau! Doch auch das hatte ich vernommen, aber nicht geglaubt, daß Christus Wasser in Wein verwandelte3: jetzt beginnt er auch die Geschlechter zu verwandeln. Laßt uns von hinnen eilen, solange wir noch sind, was wir gewesen! Bin ich selbst schon verwandelt, weil ich anderes sehe als ich glaube? Zum Hause der Lust kam ich, ich schaue einen Bürgen4: und dennoch will ich S. 359 umgewandelt fortgehen, will als Liebhaber der Keuschheit abziehen, der ich als Schandbube gekommen bin.“
Vgl. Matth. 13, 13 f. (Is. 6, 9 f.). ↩
Anspielung auf die Iphigenie, an deren Statt eine Hirschkuh der Artemis geopfert wurde. ↩
Joh. 2, 9. ↩
vadimonium in der Rechtssprache die durch Bürgschaft gewährleistete Sicherheit in eigener Person oder durch einen Bevollmächtigten, zum bestimmten Termin vor Gericht sich einzufinden. ↩
