7. Die Andersdenkenden sind aus der Kirche auszuschließen.
Ich könnte jedoch noch mehr anführen, wenn es nicht sicher wäre, daß ihr Alles gesagt habt. Wer immer also jener Meinung beistimmt, welche sagt, daß wir der göttlichen Hilfe nicht bedürfen, erweist sich als einen Feind des katholischen Glaubens und gegen die Wohlthaten Gottes undankbar. Solche sind auch unserer Gemeinschaft unwürdig, die sie durch eine solche Lehre befleckten. Sie selbst nemlich entfernten sich freiwillig durch Annahme einer solchen Meinung sehr weit von der wahren Religion. Denn daß Dieß ganz in unserem Bekenntnisse fest steht und wir bei unseren täglichen Gebeten nichts Anderes bezwecken, als wir die Barmherzigkeit Gottes erlangen, wie könnten wir solch' Übermüthige ertragen? Welch' großer Irrthum, frage ich, verdunkelt ihre Herzen so, daß sie, wenn gleich sie selbst keine Gnade Gottes fühlen, weil sie derselben unwürdig sind und keine verdienen, es auch von Anderen nicht beachten, was diesen täglich die göttliche Gnade mittheilt? Sie verdienen aber auch diese vollständige Verblendung, weil sie sich nicht einmal die Hoffnung gelassen haben, daß sie durch Gottes Hilfe von ihren Irrthümern zurückgeführt werden könnten. Denn durch die Leugnung dieser Hilfe haben sie dieselbe nicht Anderen, sondern sich selbst gänzlich entzogen, sie müssen weit aus dem Schooße der Kirche entfernt werden, S. 163 damit der Irrthum nicht ungestraft weiter um sich greife und nachher zu einem unheilbaren heranwachse. Denn wenn sie schon lange so ungestraft blieben, mußten sie Viele zu dieser bösen Gesinnung verführen und Unschuldige oder vielmehr Unkluge täuschen, welche jetzt dem katholischen Glauben folgen; denn sie werden meinen, daß Jene recht denken, weil sie selbe noch immer in der Gemeinschaft der Kirche sehen. Darum soll von dem gesunden Körper die kranke Wunde getrennt werden und, nachdem der Pesthauch der wüthenden Krankheit entfernt ist, das Unversehrte desto sorgfältiger bewahrt und die Heerde von dieser Ansteckung des bösen Thieres um so eifriger gereinigt werden. Unbefleckt soll die Vollkommenheit des ganzen Körpers sein, welche ihr, wie aus euerem Urtheile gegen Jene zu ersehen, befolget und bewahret und wir in voller Übereinstimmung mit euch bewahren1
Die Ballerini Iesen firmamus statt servamus, welches man vielleicht statt auf perfectio auf pronunciatio beziehen könnte. ↩
