Text
Bruder Theophilus, wir haben sowohl mit dir als auch mit dem Bruder Johannes Gemeinschaft, wie wir schon in unserem früheren Schreiben unsere Gesinnung (dir) erklärten. Da wir auch jetzt von eben demselben Vorsatze nicht abweichen, so schreiben wir dir abermals Dasselbe, und so oft du auch an uns (Briefe und Gesandte) schicken magst, daß wir nemlich, solange nicht eine gehörige Untersuchung über das in schimpflicher Weise Geschehene erfolgt ist, unmöglich ohne Grund die Gemeinschaft mit Johannes aufgeben können. Du also, wenn du der Untersuchung getrost entgegensiehst, stelle dich der in Christus versammelten Synode,1 und wenn du da die Klagen nach dem Zeugnissse der nicänischen Canones — denn einen anderen Canon2 anerkennt die römische Kirche nicht — geprüft hast, so wirst du eine unwiderlegliche Bürgschaft haben.
Tillemont meint, daß Innocentiuss hier von einer schon bestimmten Synode spreche, weil Kaiser Honorius, der damals gerade Rom war. ihm zugesagt hätte, eine solche vom Kaiser Arkadius zu verlangen; allein wenn je der Papst eine solche Hoffnung hegte, so war sie gewiß von sehr kurzer Daner, weil er schon im Mai des J. 404 an Johannes und seine Freunde schrieb, er werde durch die Machthaber verhindert, schnell Hilfe zu schaffen. ↩
Hiemit verwirft der Papst die Auctorität der oben erwähnten Synode von Antiochien, auf welche sich Theophilus berief. ↩
