1. Einleitung.
Große Freude erfaßte mich, als nach so vielen Wechselfällen, so zu sagen der ganzen Welt, der Archidiakon Vitalis als Überbringer eueres Schreibens aus jenen Theilen bei uns ankam. Sogleich, als wir ihn erblickten, erkundigten wir uns, wie es sich gebührte, bei ihm um eueren Zustand. Sobald wir aber erkannten, daß ihr der Lehre gemäß lebt, sagten wir vielen Dank unserem Gott, daß er seine Diener und die seinen Altären Geweihten sowohl im Unglück beschützt als auch im Glück zu leiten sich würdigt. Nachdem er die Briefe überreicht, ließ ich sie alsbald lesen; Vieles fand ich darin, was unseren Geist in Erstaunen versetzte und in nicht geringes Bedenken, ob wir entweder es anders verstehen, und ob es wirklich so sei, wie es lautete. Nach wiederholtem Lesen erkannte ich, daß dem apostolischen Stuhle, an welchen als das Haupt der Kirchen der Bericht ergieng, eine Unbilde zugefügt werde, da dessen Ausspruch noch in Zweisel gezogen wurde. Worüber also schon längst geschrieben zu haben1 ich mich erinnere, nöthigt mich die neuerliche Aussage eueres Berichtes, eine abermalige und deutlichere Erklärung zu geben.
Vgl. oben den 2. Brief N. 7 u. 8 S. 16 und 3. Brief N. 10 S. 35. ↩
