Text
Dem geliebtesten Sohne, dem Priester Faustus, (sendet) Leo, der Bischof (seinen Gruß).
Stets ist es mir angenehm, deine Liebe anzusprechen, und erfreut es mich ungemein, dich zu begrüßen; denn ich weiß, dass du bewährt und ein Hüter des reinsten Glaubens bist, der auch nicht von jedem Winde der Lehre herumgetrieben S. 352 wird, sondern, dass du auf dem Fundamente der Propheten und Apostel, welches Christus ist, fest stehest, so dass, wenn einst der Menschensohn in seiner Gottheit kommen wird, die ganze Welt zu reinigen, du bei der Auswahl des Weizens der Ewigkeit für würdig wirst befunden werden, in den Scheunen aufbewahrt zu werden. Nachdem ich also (dein) Schreiben durch meinen Sohn Parthenius erhalten,1 erwidere ich gleichfalls meinen Gruß und ermahne deine Vollkommenheit,2 teuerster Sohn, dass du dich nicht schämest des Evangeliums der Abstammung des Herrn Christus, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams dem Fleische nach; denn dieser Glaube überwindet die Welt, wenn jemand glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Wenn sich aber einige Glaubensfragen ergeben sollten, so ermahnen wir (dich), dass du uns hierüber3 ausführlicher schreibest, die wir diejenigen, welche solche (Schreiben) überbringen, gerne aufnehmen.
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Hiermit ist ein verloren gegangenes Schreiben des Faustus an Leo angedeutet. ↩
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So nach dem griech. Texte; der lateinische, welchen die Ballerini mit Grund für eine Rückübersetzung erklären, hat den einem Priester vom Papste nie gegebenen Titel beatitudo, Heiligkeit. ↩
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Der lat. Interpret schiebt hier einen ganzen Satz ein, nämlich: das du uns über das, was den allgemeinen Nutzen betrifft, ausführlicher u. s. w. ↩