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Werke Leo der Grosse (400-461) Sermones Sämtliche Sermonen (BKV)
Sermo XXXI-XXXVIII
Sermo XXXIV. 4. Predigt auf Epiphanie.

5.

Möge also, Geliebteste, der heutige Festtag euch allen zur Stärkung im Glauben und in der Wahrheit dienen! Möge das Bekenntnis des Katholiken in dem Zeugnisse über die geoffenbarte Kindheit des Erlösers eine feste Stütze finden! Die Gottlosigkeit derer aber, die in Christus die Natur unseres Fleisches leugnen, treffe der Kirchenbann! Vor dieser Lehre warnte uns im voraus der selige Apostel Johannes an einer nicht mißzuverstehenden Stelle mit den Worten: „Jeder Geist, der bekennt, daß Jesus Christus im Fleische gekommen ist, ist aus Gott. Und jeder Geist, der Jesum aufhebt, ist nicht aus Gott, und dieser ist der Antichrist“1 . Kein Christ habe also irgendwelche Gemeinschaft mit derartigen Leuten! Jede Verbindung und jeder Verkehr mit solchen Menschen werde gemieden! Die durch Gottes Erbarmung ermöglichte Entlarvung vieler Anhänger dieser Lehre, die durch ihr eigenes Gestsändnis herbeigeführte Aufdeckung ihres verruchten Lebenswandels bringe der gesamten Kirche Segen! Niemand sollen sie mehr dadurch hintergehen, daß sie sich gewisser Speisen enthalten, schmutzig gekleidet einhergehen und auf ihrem Antlitz fahle Blässe zur Schau tragen! Ist doch ihr Fasten kein heiliges, da es nicht auf vernünftiger Enthaltsamkeit beruht, sondern nur trügerischen S. 167Absichten entspringt. Bisher können sie Unvorsichtigen geschadet, bisher mit Unerfahrenen ihr Spiel getrieben haben; von nun an aber wird niemands Fehltritt mehr entschuldbar sein. Auch dürfen wir jenen, der sich fürderhin als ein Anhänger dieser gottlosen Irrlehre entpuppt, nicht mehr für harmlos halten, nein, wir haben in ihm einen gar nichtswürdigen und verderbten Menschen zu erblicken. Natürlich wollen wir2 der Befolgung der Gebote Gottes und der Kirche keinen Einhalt tun. Ganz im Gegenteil wenden wir uns an euer Mitleid, auch für diese mit uns den Herrn anzuflehen. Bejammern doch auch wir unter Tränen und Klagen den Fall der verführten Seelen, indem wir uns das Beispiel apostolischer Liebe zum Vorbild nehmen, „so daß wir schwach werden mit den Schwachen“3 , und „weinen mit den Weinenden“4 . Hoffen wir ja, daß sich der barmherzige Gott durch reichliche Tränen und eine gebührende Genugtuung von seiten der Gefallenen erbitten läßt. So lange man in diesem Fleische wandelt, darf man an niemands Bekehrung zweifeln, muß man vielmehr eine Rückkehr aller auf den rechten Weg ersehnen. Dazu helfe uns der Herr, „der die Gebeugten aufrichtet, die Gefangenen erlöst und die Blinden erleuchtet“5 , dem Ehre und Herrlichkeit eigen ist in Ewigkeit! Amen.


  1. 1 Joh 4,2.f. ↩

  2. mit diesem Urteile ↩

  3. 2 Kor 11,29 ↩

  4. Röm 12,15 ↩

  5. Ps 145,7.f. ↩

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