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Werke Leo der Grosse (400-461) Sermones Sämtliche Sermonen (BKV)
Sermo XXXI-XXXVIII
Sermo XXXVIII. 8. Predigt auf Epiphanie.

2.

Kein Christ darf etwas Unwürdiges über die Majestät des Gottessohnes denken. Andererseits aber soll ein jeder, nachdem er sich einmal die Anfangsgründe des Glaubens zu eigen gemacht hat, nach einer tieferen Erkenntnis trachten! Trotzdem braucht unser schwacher Verstand nicht wegen der Annahme der menschlichen Natur durch Christus und der sich daraus ergebenden Gemeinschaft mit unserem Wesen in ängstliche Zweifel zu geraten. Er braucht sich auch nicht mühsam durch die Geburt und das Heranwachsen des Jesuskindes zu der Erkenntnis durchzuringen, daß Vater und Sohn nur ein Gott sind. Nein, dort wo ein Strahl überirdischen Lichtes die im Dunklen irrenden Gedanken erleuchtet hat, möge der Glanz der Wahrheit alles verscheuchen, was dem Glauben hinderlich ist! Frei und von der sichtbaren Welt unbeirrt soll unser Herz jenem „Lichte der Erkenntnis“ gleich einem führenden Sterne folgen! „Ist doch“, nach den Worten des Apostels, „der Herr Jesus Christus in der Herrlichkeit Gottes des Vaters“1 . Darum muß es auch jenen als Mitregenten Gottes anbeten, den es als unscheinbares Kind in der Krippe verehrte. Auf dieser Offenbarung aber, welche die Nebel aus den Herzen der Zweifelnden verscheucht, beruht, Geliebteste, die hervorragende Bedeutung des heutigen Festes. Diese Offenbarung gibt ihnen einen solchen Einblick in das Wesen des Gottessohnes, daß sie auch die Tatsache, daß er zugleich des Menschen Sohn ist, für ihren Glauben nicht als Hindernis empfinden. Auch in der Kindheit des Erlösers offenbart sich schon die wahre Gottesnatur, wenn sich unser „fleischliches“ Denken den S. 186göttlichen Eigenschaften des Herrn zuwendet statt den menschlichen Dann werden jene, die der Anblick seiner Schwächen niederdrückt, durch die Beweise seiner Wunderkraft gefestigt. Bedurfte doch unsere Natur wie die Sache selbst einer solchen Hilfe; denn es konnte weder die Niedrigkeit des Menschen ohne die Majestät Gottes noch die Majestät Gottes ohne die Niedrigkeit des Menschen unser Geschlecht erlösen.


  1. Phil 2,11 ↩

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