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Works Leo I, pope (400-461) Sermones Sämtliche Sermonen (BKV)
Sermo XXXIX-L
Sermo XLII. 4. Predigt auf die vierzigtägige Fastenzeit.

5.

S. 211Machet dagegen ihr, Geliebteste, als fromme Kinder euerer Mutter, der katholischen Kirche, die ihr durch den Geist Gottes in der Schule der Wahrheit unterrichtet wurdet, von euerer Freiheit einen1 entsprechenden weisen Gebrauch! Wißt ihr doch, daß es gut ist, sich auch des Erlaubten zu enthalten und bei strengerer Kasteiung auch auf eine Unterscheidung der Speisen zu achten, jedoch nur so, daß man sich ihres Genusses enthält, nicht aber ihre Natur verdammt. Laßt euch daher nicht im geringsten von der Irrlehre jener anstecken, die sich gerade durch ihr Fasten am allermeisten beflecken, „indem sie mehr dem Geschöpfe als dem Schöpfer dienen!“2 . Den Gestirnen des Himmels bringen sie törichterweise ihre Enthaltsamkeit dar, indem sie zu Ehren der Sonne und des Mondes den ersten und zweiten Tag nach dem Sabbat zum Fasten auserkoren. Durch diesen einen widersinnigen Brauch machen sie sich in doppelter Beziehung der Gottlosigkeit und der Entweihung schuldig, da sie in dieser Anordnung, sich der Speise zu enthalten, ihre Verehrung für die Sterne und ihre Verachtung der Auferstehung unseres Herrn zum Ausdruck bringen wollen. Die geheimnisvolle Erlösung der Menschen weisen sie zurück und glauben nicht, daß Christus, unser Herr, im wahren Fleische unserer Natur zur Welt kam und wahrhaft gelitten hat, daß er wirklich ins Grab gelegt wurde und wirklich auferstanden ist. Aus diesem Grunde bestimmen sie auch3 , den Tag unserer Freude, zu ihrem Fastund Trauertage. Da sie zur Verdeckung ihres Unglaubens auch bei unseren Zusammenkünften zu erscheinen wagen, so benehmen sie sich bei der allgemeinen Teilnahme an den Sakramenten folgendermaßen: Damit sie ja4 unentdeckt bleiben könnten, genießen sie bisweilen unwürdig den Leib des Herrn, verschmähen es aber völlig, das Blut unserer Erlösung zu trinken. Dies tun wir euch, fromme Zuhörer, deshalb zu wissen, daß ihr derartige Leute an den angegebenen Merkmalen erkennt, und S. 212damit die auf sakrilegischer Heuchelei Ertappten durch priesterliche Gewalt aus der heiligen Gemeinde ausgeschlossen werden. Gegen solche Menschen richten sich die Mahnworte des seligen Apostels Paulus, die er in fürsorglicher Weise der Kirche Gottes zuruft: „Wir bitten euch aber, Brüder, daß ihr euch in acht nehmt vor denen, die Streitigkeiten und Bedenklichkeiten erheben wider die Lehre, die ihr gelernt habt. Haltet euch fern von ihnen! Denn dergleichen Menschen dienen nicht Christus dem Herrn, sondern ihrem Bauche, und mit süßen Worten und Schmeicheleien verführen sie die Herzen der Arglosen“5 .


  1. dieser Stellung ↩

  2. Röm 1,25 ↩

  3. den Sonntag ↩

  4. als Häretiker ↩

  5. Röm 16,17 f. ↩

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