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Werke Leo der Grosse (400-461) Sermones Sämtliche Sermonen (BKV)
Sermo LII-LXX
Sermo LX. 9. Predigt über das Leiden des Herrn.

3.

Das Opfer Christi ist also, Geliebteste, das Geheimnis, auf das von Anfang an alle Vorbilder hingewiesen haben: Jetzt verkündet das Blut des gerechten Abel den Tod des höchsten Hirten und erkennt man in der verbrecherischen Tat der Juden den Brudermord des Kain1 . Jetzt offenbart uns die Sintflut und die Arche Noas, welch erneuernde Kraft in der Taufe und welches Heil im Holze liegt2 . Jetzt erhält der Stammvater Abraham die verheißenen Erben und werden in seinem Samen statt der Nachkommen des Fleisches die Kinder des Glaubens gesegnet3 . Jetzt ist für das Fest, für das alle anderen nur Vorbilder waren, der heilige Monat der neuen Kirche gekommen, damit in ihm das Christentum seinen Anfang nehme, wie in ihm auch die Welt ihren Anfang erhalten S. 316hat. Obwohl also die wutentbrannten Juden Jesus alles antaten, was sie nur wollten, und der allmächtige Gott seine wahre menschliche Natur keinem ihrer Anschläge entzog, führte die Geduld des Herrn doch die Aufgabe durch, die er sich gestellt hatte, und diente die Verstocktheit und Grausamkeit der Gottlosen nur dazu, das Erlösungswerk zun fördern. Das sahen weder die Schriftgelehrten noch die Pharisäer noch die Hohenpriester ein. „Hätten sie dies erkannt, so würden sie nie den Herrn der Herrlichkeit gekreuzigt haben“4 . Nicht einmnal der Satan wußte, daß er durch eine Verfolgung Christi seine eigene Herrschaft vernichte. Ginge er doch nicht der durch seine ehemalige Überlistung erworbenen Rechte verlustig, wenn er das Blut Christi schonte. Aber während er voll Schadenfreude eine Grube gräbt, fällt er selbst hinein und fängt er sich in seiner eigenen Schlinge. Während er einen Menschen verfolgen will, stößt er auf den Erlöser . Bei diesem Unternehmen fand der Satan einen würdigen Helfer und Genossen seines törichten Wagnisses in dem gottlosen Judas, der lieber ein Diener des Teufels als ein Apostel Christi sein wollte, von dem er sich nicht aus Angst und Furcht trennte, sondern aus Geldgier lossagte.


  1. vgl.Gen 4,3ff ↩

  2. Gen 6,14ff ↩

  3. vgl.Gen 12,3;18,18;22,17f.;26,4;Apg 3,25 ↩

  4. 1 Kor 2,8 ↩

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