5.
Die Taten, welche die falschen Zeugen, blutgierigen Ältesten und gottvergessenen Priester1 mit Hilfe des feigen Statthalters und seiner irregeführten Sodaten gegen unseren Herrn Jesus Christus verübten, bilden für alle Zeiten einen Gegenstand des Abscheus und doch auch wieder der Freude. Sollte ja nach der Absicht der Juden der Kreuzestod Christi eine grausame Strafe sein, während er durch die Macht des Gekreuzigten wunderbaren Segen brachte. Die Wut der Menge kehrt sich gegen einen, und Jesus erbarmt sich dafür aller. Gerne nimmt der Herr auf sich, was grausame Willkür gegen ihn ersinnt, so daß all die schamlosen Taten, die man sich gegen ihn erlaubte, nur dazu dientenm den Willen des Ewigen zu verwirklichen. Darum müssen auch die Gläubigenm den ganzen Hergang der Ereignisse, wie sie uns die Evangeliengeschichte aufs ausführlichste erzählt, s o auf sich wirken lassen, daß wir nicht allein alles, was sich während des Leidens Christi zutrug, für wahr halten, sondern uns auch bewußt werden, daß Jesus ebenso der Befreier von Sündenschuld wie das Vorbild eines gerechten Wandels ist. Um dies jedoch mit Hilfe des Herrn eingehender erörtern zu können, wollen wir uns den darauf bezüglichen Teil unserer Predigt auf den vierten Tag der Woche aufsparen! Dazu wird uns, wie wir zuversichtlich hoffen, Gottes Gnade ihren Beistand leihen. Möge sie uns auf euer Gebet hin die Kraft geben, unser Versprechen zu erfüllen! Durch unseren Herrn Jesus Christus, dem mit dem Vater und S. 329dem Heiligen Geiste die Herrschaft eigen ist in Ewigkeit. Amen.
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des jüdischen Volkes ↩