3.
Es kann also, Geliebteste, keinem Zweifel unterliegen, daß der Sohn Gottes die menschliche Natur so eng mit sich verbunden hat, daß der gleiche Christus nicht allein in jenem Menschen wohnt, der „der Erstgeborene vor aller Schöpfung ist“1 , sondern auch in all seinen Heiligen. Wie das Haupt nicht von den Gliedern geschieden werden kann, so sind auch die Glieder unzertrennlich von ihrem Haupte. Obgleich sich nämlich die Worte: „damit Gott alles in allem sei“2 , nicht auf das gegenwärtige, sondern auf das ewige Leben beziehen, trennt sich der Herr doch auch jetzt nie von seinem Tempel, das heißt der Kirche. Dafür haben wir sein Versprechen: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt!“3 . Damit stimmt auch der Ausspruch des Apostels überein: „Der ist das Haupt des Leibes der Kirche, der da ist der Anfang, der Erstgeborene unter den Toten, damit er in allem den Vorrang habe; denn Gott gefiel es, in ihm die ganze Fülle wohnen zu lassen und durch ihn alles mit sich zu versöhnen“4 .