4.
Während sich demnach die Juden selbst der heiligenden Kraft all ihrer Sakramente beraubten und sich das Licht in Finsternis und die Osterfestfreude in Trauer verwandelten, wollen wir, Geliebteste, demutsvoll mit Leib und Seele der sich über alle Völker erstreckenden Gnade Gottes unsere Huldigung erweisem! Heiße Gebete wollen wir zu dem barmherzigen Vater und dem mildreichen Erlöser emporsenden, auf daß wir mit seinem Beistande stets aufs neue die uns bedrohenden Gefahren dieses Lebens überwinden können! Überall ist uns der schlaue Versucher nahe, und nichts verschont er mit seinen Verfolgungen. Gegen diese müssen wir mit Hilfe des barmherzigen Gottes, der uns in allen Widerwärtigkeiten seinen Schutz gewährt, in treuer Beharrlichkeit den Kampf führen, so daß er trotz seiner beständigen Angriffe niemand zu finden vermag, den er besiegen könnte! Alle sollen, Geliebteste, aus der frommen Übung des Fastens Nutzen ziehen! Und der Gewinn der Enthaltsamkeit, die wie wir schon öfter gezeigt haben ebenso zuträglich für den Geist wie für den Körper ist, darf nicht durch irgendwelche Ausschweifung verloren gehen! Haben wir doch gerade deshalb in diesen Tagen eifriger Nüchternheit und Mäßigkeit beobachtet, damit wir uns diese Tugenden durch eine kurze Übung dauernd zu eigen machen. Zu allen Zeiten sollen die Gläubigen der Barmherzigkeit obliegen und das Fasten pflegen! Nicht geringer dürfen unsere Verdienste werden, sondern jeder Tag und jedes Jahr muß den Gewinn unserer Werke steigern! Wer aber frommen Sinnes ist und solch gottgefällige Übungen betreibt, dem wird auch Gottes Barmherzigkeit zur Seite stehen. Gott legte ihm das Verlangen1 ins Herz, und S. 364Gott wird ihn auch2 erreichen lassen, er, der mit unserem Herrn Jesus Christus, seinem Sohne, und dem Heiligen Geiste lebt und waltet in Ewigkeit. Amen.