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Bibliothek der Kirchenväter
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Œuvres Léon Ier (pape) (400-461) Sermones Sämtliche Sermonen (BKV)
Sermo LII-LXX
Sermo LXX. 19. Predigt über das Leiden des Herrn.

4.

Mit allen Kräften unseres Geistes und unseres Leibes müssen wir, Geliebteste, darnach trachten, unzertrennlich mit diesem Geheimnisse verbunden zu bleiben; denn obwohl es schon eine sehr schwere Sünde ist, das S. 374Osterfest nicht zu halten, so bringt es uns doch noch größeren Schaden, wenn wir uns zwar zu den kirchlichen Versammlungen einfinden, dagegen das Leiden Jesu nicht teilen wollen. Der Herr sagt: "Wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt und mir nachfolgt, der ist meiner nicht wert"1 . Und der Apostel spricht: "Wenn wir mit ihm leiden, werden wir auch mit ihm verherrlicht"2 . Wer anders erweist also nach diesen Worten dem wahrhaft leidenden, sterbenden und auferstandenen Christus seine Verehrung, als wer mit ihm leidet, stirbt und aufersteht? Diese Teilnahme an dem Leiden des Herrn hat bei allen Kindern der Kirche schon mit ihrer wunderbaren Wiedergeburt begonnen: Durch die Tilgung der Sünde ersteht hier der Mensch zu neuem Leben, und durch das dreimalige Untertauchen wird der dreitägige Tod des Herrn versinnbildet. Bei der Taufe wird gleichsam die Erddecke von einem Grabe entfernt. Mit unserem alten Menschen steigen wir in den Taufquell hinab und neugeboren kommen wir aus ihm hervor. Was aber durch dieses Sakrament mit uns begonnen wurde, das müssen wir durch Taten vollenden! Die ganze Lebenszeit, die den im Heiligen Geiste Wiedergeborenen noch übrigbleibt, muß ein beständiges Tragen des Kreuzes sein! Obgleich nämlich durch die Macht des Leidens Christi dem starken und grausamen Feinde (unseres Geschlechtes) die "Gefäße der alten Erbeutung" entrissen wurden und "der Fürst dieser Welt"3 über die Herzen der Erlösten keine Gewalt mehr hat, verfolgt er doch die Menschen selbst nach ihrer Rechtfertigung immer noch mit seiner alten Bosheit. Auf mancherlei Art greift er die an, in denen er nicht mehr herrscht, um nachlässige und sorglose Seelen aufs neue mit noch grausameren Banden an sich zu ketten, um sie aus dem Paradies der Kirche zu vertreiben und sie zu Genossen seiner Verdammnis zu machen. Wenn darum jemand merkt, daß er die Grenzen S. 375der christlichen Gebote überschreitet und daß seine Begierden auf Dinge gerichtet sind, die ihn vom rechten Wege abbringen könnten, so nehme er seine Zuflucht zum Kreuze des Herrn und kreuzige sein sündhaftes Wollen und Wünschen auf dem Baume des Lebens! Mit den Worten des Propheten rufe er zu Gott: "Durchbohre mein Fleisch mit der Furcht vor dir, denn ich fürchte mich vor deinen Gerichten!4 .


  1. Mt 10,38 u.a. ↩

  2. Röm 8,17. ↩

  3. Vgl. Joh 14,30. ↩

  4. Ps 118,120. ↩

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