2.
Der Apostel sagt: „Der erste Mensch aus Erde ist irdisch, der zweite Mensch vom Himmel ist himmlisch. Wie der irdische ist, so sind auch die irdischen, und wie der himmlische, so auch die himmlischen. Wie wir also das Bild des irdischen1 getragen haben, so wollen wir auch das des himmlischen tragen!“2 . Dieser Wandel muß uns mit großer Freude erfüllen; denn auf diese Weise wird uns armseligen Erdgeborenen die Herrlichkeit des Himmels erschlossen durch die Barmherzigkeit dessen, der zu uns herniederstieg, um uns zu sich emporzuheben. Er begnügte sich nicht allein mit unserer Natur, sondern nahm auch das Los der Sünder auf sich. So ließ auch Gott, der nicht leiden konnte, das ganze Elend der sterblichen Menschen über sich ergehen. Damit aber an den Herzen der bestürzten Jünger nicht lange Trauer nage, ließ der Herr die von ihm im voraus S. 380verkündete dreitägige Frist3 wunderbar schnell zu Ende gehen: Zu dem vollen zweiten Tage fügte er den Schluß des ersten und den Anfang des dritten hinzu, so daß die Zeitdauer bedeutend verkürzt wurde, während die Zahl der Tage bestehen blieb. So ließ die Auferstehung des Erlösers weder die Seele lange in der Unterwelt noch das Fleisch lange in seinem Grabe. Und so schnell vollzog sich die Wiederbelebung des keine Spur der Verwesung an sich tragenden Leibes, daß dieser mehr geschlafen zu haben als tot zu sein schien. Es verband eben die Gottheit, die von keinem der beiden Bestandteile der menschlichen Natur in Christus wich, durch ein Machtwort, was sie durch ihre Macht getrennt hatte.