8.
Keinem von euch wird man wohl, Geliebteste, vorreden können, daß der Heilige Geist den Urheber einer solch gottlosen Lehre auch nur einigermaßen mit seinen Gnaden bedacht hat. Von jener Kraft, die Christus seiner Kirche verheißen und gesandt hat, ist nicht das Geringste S. 414auf ihn übergegangen. Wenn der selige Apostel Johannes sagt: „Der Geist war noch nicht gegeben, weil Jesus noch nicht verherrlicht war“1 , so heißt das: Die Himmelfahrt des Herrn war die Veranlassung, den Geist zu senden. Diese Sendung muß der notwendigerweise leugnen, der in Abrede stellt, daß die wahre menschliche Natur Christi auf den Thron zur Rechten des Vaters erhoben wurde. Im Gegensatz dazu wollen wir, Geliebteste, die wir durch die Wiedergeburt aus dem Heiligen Geiste dazu berufen sind, mit Leib und Seele zur ewigen Glückseligkeit zu gelangen, das hochheilige Fest des heutigen Tages durch eine vernünftige Gottesverehrung und in reiner Freude feiern! Mit dem seligen Apostel Paulus wollen wir bekennen, daß unser Herr Jesus Christus „auffahrend zur Höhe die Gefangenschaft gefangengeführt und den Menschen Gaben verliehen hat!“2 . Jedes unserer Worte soll das Evangelium Gottes verkünden „und jede Zunge bekennen, daß der Herr Jesus Christus in der Herrlichkeit Gottes des Vaters ist!“3 .