4.
Wenn wir uns von dem, was wir vom Vater, vom Sohn und von Heiligen Geiste zu glauben haben, einen Begriff machen wollen, so müssen wir jeden Gedanken an bestimmte Formen sichtbarer Dinge, an Altersunterschiede vergänglicher Wesen, an alles Materielle in Orten und Körpern aus unserem Innern verbannen. Alles, was im Raume sich ausdehnt, was ein Ende hat, was nicht beständig und überall zugegen ist, was nicht ganz bleibt, muß ausgeschieden werden. Unser Nachdenken über die Gottheit der Trinität darf zu keinerlei Unterschieden führen oder nach Rangabstufungen suchen. Wenn wir bei unseren Betrachtungen etwas Gott Würdiges gefunden haben, so müssen wir uns hüten, dies irgendeiner der drei Personen abzusprechen, gleich als ob der Vater mehr von uns geehrt würde, wenn wir ihm zuschreiben, was wir dem Sohne und dem Heiligen Geiste versagen. Gottlos ist es, dem Vater den Vorzug zu geben vor seinem eingeborenen Sohne, ebenso wie eine Zurücksetzung des Sohnes eine Beleidigung des Vaters darstellt. Was man dem einen nimmt, wird beiden entzogen. Da sie die gleiche ewige und göttliche Natur haben, so kann man den Vater weder S. 418für allmächtig noch für unveränderlich halten, wenn der, den er zeugte, kleiner ist als er selbst, oder wenn er selbst erst durch den, den er vorher nicht hatte, größer wurde.