2.
„Und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen.“ „Auf diesem Grunde“, sagt er, „will ich einen ewigen Tempel errichten, und der stolze Bau meiner Kirche, der bis zum Himmel ragen soll, wird sich auf dem Fundamente dieses Glaubens erheben.“ Dieses S. 439Bekenntnis1 werden die Pforten der Hölle nicht überwältigen und die Bande des Todes nicht umschlingen; denn dieses Wort ist ein Wort des Lebens. Wie es seine Anhänger zum Himmel erhebt, so stößt es seine Widersacher in die Hölle hinab. Um dieses Bekenntnisses willen sagt der Herr zum heiligen Petrus: „Dir will ich die Schlüssel des Himmelreiches geben, und alles, was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein. Und alles, was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöset sein“2 . Freilich ging auch auf die anderen Apostel das Recht über, von dieser Befugnis Gebrauch zu machen, allein nicht ohne Grund wird das, woran alle Anteil haben sollen, einem anvertraut. Wird ja gerade deshalb diese Vollmacht dem Petrus gesondert übertragen, weil über allen Leitern der Kirche die Person des Petrus steht. Dieses Vorrecht des heiligen Petrus gilt auch für seine Nachfolger, sooft sie, von seinem Gerechtigkeitssinn erfüllt, ein Urteil sprechen. Von allzu großer Strenge oder Milde kann aber da nicht die Rede sein, wo nichts vorbehalten oder nachgelassen wird, was nicht auch vom heiligen Petrus nachgelassen oder vorbehalten worden wäre.