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Works Leo I, pope (400-461) Sermones Sämtliche Sermonen (BKV)
Sermo XCV-XCVI
Sermo XCV. Homilie über die Seligkeiten der Bergpredigt.

3.

Ein Beispiel solch hochherziger Armut gaben uns nächst dem Herrn zuerst die Apostel. Ausnahmslos verließen sie auf das Wort ihres göttlichen Meisters alles, was sie hatten. Sie entsagten dem Fischfange und wurden dafür begeisterte Menschenfischer1 . Ihr Glaube spornte viele an, es ihnen gleich zu tun, da in jener frühen Zeit der Kirche „alle Gläubigen ein Herz und eine Seele waren“. Alle verteilten ihre Habe und ihren Besitz und erwarben sich durch diese entsagende Armut wertvolle himmlische Güter. Den Worten der Apostel gemäß freuten sie sich, nichts Irdisches ihr eigen zu nennen, sondern in Christus ihren ganzen Reichtum zu sehen. Darum sagt auch der hochselige Apostel Petrus, als ihm bei seinem Gange zum Tempel ein Lahmer um ein Almosen ansprach: „Silber und Gold habe ich nicht, was ich aber besitze, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, steh auf und wandle!“2 . Was gibt es Edleres als solche Demut, was Reicheres als solche Armut? Der Apostel kann ihm zwar keine Geldunterstützung geben, wohl aber etwas, was seinem Leibe frommt. Der vom Mutterschoße an krüppelhaft war, den machte er durch sein Wort gesund. Er reichte ihm zwar kein Geldstück mit dem Bild des Kaisers, stellte aber dafür das Bild Christi in ihm wieder her. Der Reichtum dieser Schätze kam indes nicht nur dem zustatten, der gehend gemacht wurde, sondern auch den fünftausend Männern, die sich damals auf die Rede des Apostels hin infolge dieser wunderbaren Gesundung zum Herrn bekannten3 . So spendete der arme Petrus, der nichts besaß, was er dem Bittenden hätte geben können, eine solche Fülle der göttlichen Gnade, daß er die Herzen so vieler Tausender heilte, wie er die Füße eines einzigen gesund gemacht hatte. Er machte also die zu rührigen Parteigängern Christi, die er infolge ihres jüdischen Unglaubens gelähmt fand.


  1. vgl.Mt 4,19 ff ↩

  2. Apg 3,1.ff ↩

  3. Apg 4,4 ↩

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