Edition
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De carne Christi
II
[1] Plane nativitas a Gabriele adnuntiatur: quid illi cum angelo creatoris? et in virginis utero conceptus inducitur: quid illi cum [Esaia] propheta creatoris? odit moras, qui subito Christum de caelo deferebat. aufer hinc, inquit, molestos semper Caesaris census et diversoria angusta et sordidos pannos et dura praesepia: viderit angelica multitudo deum suum noctibus honorans: servent potius pecora pastores, et magi ne fatigentur de longinquo: dono illis aurum suum: [2] melior sit et Herodes ne Hieremias glorietur: sed nec circumcidatur infans, ne doleat, nec ad templum deferatur, ne parentes suos oneret sumptu oblationis, nec in manus tradatur Simeoni, ne senem moriturum exinde contristet: taceat et anus illa, ne fascinet puerum. his opinor consiliis tot originalia instrumenta Christi delere, Marcion, ausus es, ne caro eius probaretur. [3] ex quo, oro te: exhibe auctoritatem: si propheta es praenuntia aliquid, si apostolus praedica publice, si apostolicus cum. apostolis senti, si tantum Christianus es crede quod traditum est: si nihil istorum es, merito dixerim, morere. [4] nam et mortuus es, qui non es Christianus, non credendo quod creditum Christianos facit: et eo magis mortuus es quo magis non es Christianus qui cum fuisses excidisti rescindendo quod retro credidisti, sicut et ipse confiteris in quadam epistula et tui non negant et nostri probant. [5] igitur rescindens quod credidisti iam non credens rescidisti: non tamen quia credere desisti recte rescidisti, atquin rescindendo quod credidisti probas ante quam rescinderes aliter fuisse: quod credidisti aliter, illud ita erat traditum. porro quod traditum erat id erat verum, ut ab eis traditum quorum fuit tradere: ergo quod erat traditum rescindens, quod erat verum rescidisti. nullo iure fecisti. [6] sed plenius eiusmodi praescriptionibus adversus omnes haereses alibi iam usi sumus: post quas nunc ex abundanti retractamus, desiderantes rationem qua non putaveris natum esse Christum.
Übersetzung
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Über den Leib Christi. (BKV)
2. Cap. Marcions Art, sich über die Geburt und Kindheit Christi zu äussern. Indem er sie verwirft, verwirft er Dinge, die er früher selbst geglaubt hat, und die richtig sind.
S. 381 Seine Geburt wird unzweideutig von Gabriel angekündigt, — was aber hat jener Mensch1 mit dem Engel des Schöpfers zu schaffen? Die Empfängnis im Schoosse der Jungfrau wird auch beseitigt. — Was hat er mit Isaias,2 dem Propheten des Schöpfers, zu schaffen? Die Verzögerungen sind ihm verhasst; lässt er doch Christum mit einem Schlage vom Himmel herunterkommen. „Fort mit den beständigen lästigen Schatzungen des Kaisers“, sind seine Worte, „fort mit der überfüllten Herberge, fort mit den schmutzigen Windeln und der harten Krippe! Will die Engelschar ihren Herrn in den Nächten ehren, meinetwegen, die Hirten aber sollten lieber auf ihr Vieh acht geben, und die Magier brauchten sich nicht so weit herzubemühen; ich schenke ihnen ihr Gold! Herodes sollte auch besser sein, damit Jeremias sich nicht rühme.3 Das Kind braucht sich nicht beschneiden zu lassen, damit es keine Schmerzen habe, und nicht zum Tempel getragen zu werden, damit es seinen Eltern nicht mit den Kosten der Darstellung beschwerlich falle, auch braucht es nicht dem Simeon auf die Arme gegeben zu werden, damit der lebensmüde Greis nicht getröstet werde. Das alte Weib kann den Mund halten und braucht den Knaben nicht zu behexen.“4
Ratschläge von dieser Sorte, meine ich, sind es, womit Du, Marcion, dich unterstanden hast, die so zahlreichen authentischen Beweisschriften Christi vernichten zu wollen, damit seine Leiblichkeit nicht bewiesen werden könne. Lass erst einmal Deine Autorisation sehen! Bist Du ein Prophet, so verkündige etwas vorher; bist Du ein Apostel, so predige öffentlich; bist Du ein Apostelschüler, so denke wie die Apostel; bist Du ein blosser Christ, so glaube an die Überlieferung. Wenn Du aber von allem dem nichts bist, so würde ich mit Recht sagen: Stirb! Denn Du bist schon tot, Du, der Du kein Christ bist und den Glauben nicht hast, der zum Christen macht. Du bist umsomehr tot, je weniger Du ein Christ bist, denn Du bist abgefallen, nachdem Du Christ geworden und hast widerrufen, was Du vordem glaubtest, wie Du in einem Deiner Briefe selbst eingestehst, wie die Deinigen nicht leugnen und die Unsrigen es beweisen. Indem Du cassierst, was Du geglaubt hast, bist Du bei dieser Zurücknahme schon kein Gläubiger mehr; dennoch ist Deine Zurücknahme keine rechtmässige, weil Du den Glauben verloren hast.
Nun aber beweisest Du durch Deinen Widerruf gerade, dass es sich vor diesem Widerruf anders verhalten habe. Dein früherer anderer Glaube entsprach der Überlieferung. Was aber auf der Überlieferung beruht, das war das Richtige, weil von denen überliefert, die zum Lehramte berufen S. 382 waren. Folglich, wenn Du die Überlieferung bekämpftest, so hast Du das Richtige bekämpft. Du hast das ohne Berechtigung gethan. Jedoch das sind Prozesseinreden gegen sämtliche Häresien, deren wir uns vollständiger schon an einem andern Orte bedient haben. Nach denselben ist es eigentlich Überfluss, dass wir uns jetzt in Verhandlungen einlassen, getrieben von dem Verlangen, Rechenschaft darüber zu erhalten, warum Du die Geburt Christi nicht annehmen willst.