Edition
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De carne Christi
VIII
[1] Solis istis capitulis quibus maxime instructi sibi videntur Marcion et Apelles secundum veritatem integri et incorrupti evangelii interpretatis, satis esse debuerat ad probationem carnis humanae in Christo per defensionem nativitatis. [2] sed quoniam et isti Apelleiaci carnis ignominiam praetendunt maxime, quam volunt ab igneo illo praeside mali sollicitatis animabus adstructam et idcirco indignam Christo et idcirco de sideribus illi substantiam competisse, debeo eos de sua paratura repercutere. angelum quendam inclitum nominant qui mundum hunc instituerit et instituto eo paenitentiam admiserit. [3] et hoc suo loco tractavimus-- nam est nobis et ad illos libellus--an qui spiritum et voluntatem et virtutem Christi habuerit ad ea opera dignum aliquid paenitentia fecerit. eum angelum etiam de figura erraticae ovis interpretantur. teste igitur paenitentia institutoris sui peccatum erit mundus, siquidem omnis paenitentia confessio est delicti quia locum non habet nisi in delicto. [4] si mundus delictum est, qua corpus et membra delictum erit perinde et caelum et caelestia cum caelo: si caelestia, et quicquid inde conceptum prolatumque est. mala arbor malos fructus edat necesse est. caro igitur Christi de caelestibus structa de peccati constat elementis, peccatrix de peccatorio censu, et pars iam erit eius substantiae, id est nostrae, quam ut peccatricem Christo dedignantur inducere. [5] ita si nihil de ignominia interest, aut aliquam purioris notae materiam excogitent Christo quibus displicet nostra, aut eam agnoscant qua etiam caelestis melior esse non potuit. legimus plane, Primus homo de terrae limo, secundus homo de caelo: [6] non tamen ad materiae differentiam spectat, sed tantum terrenae retro substantiae carnis primi hominis, id est Adae, caelestem de spiritu substantiam opponit secundi hominis, id est Christi. et adeo ad spiritum, non ad carnem, caelestem hominem refert, ut quos ei comparat constet in hac carne terrena caelestes fieri, spiritu scilicet: [7] quodsi secundum carnem quoque caelestis Christus, non compararentur illi non secundum carnem caelestes. si ergo qui fiunt caelestes, qualis et Christus, terrenam carnis substantiam gestant, hinc quoque confirmatur ipsum etiam Christum in carne terrena fuisse caelestem sicut ii sunt qui ei adaequantur.
Übersetzung
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Über den Leib Christi. (BKV)
8. Cap. Auch wenn der Leib Christi, wie die Anhänger des Apelles lehren, aus einer der himmlischen Materie entnommen wäre, so wäre er dennoch sündhaft, da die letztere ebenfalls geschaffen ist und daher sündhaft sein müsste.
Wenn bloss die erwähnten Stellen, von welchen Marcion und Apelles sich am meisten Unterstützung versprechen, nach dem echten, unverstümmelten und unverfälschten Evangelium erklärt würden, so hätte als Beweis für den menschlichen Leib in Christo, geführt durch Erhärtung seiner Geburt, dies eigentlich schon genügen sollen. Aber weil auch die Anhänger des Apelles uns am liebsten die schimpfliche Armseligkeit des Fleisches entgegenhalten gemäss ihrer Lehre, dass sie von dem feurigen Fürsten des Bösen den beängstigten Seelen beigegeben worden und daher Christi unwürdig sei, und vorgeben, dass ihm die den Sternen entstammende Substanz deshalb besser angestanden habe, so muss ich sie mit ihrem eigenen Rüstzeug zurücktreiben.
Sie bezeichnen irgend einen berühmten Engel als das Wesen, welches diese Welt eingerichtet, nach deren Herstellung aber der Reue Raum gegeben habe. Auch davon haben wir seines Orts gehandelt. Es existiert nämlich auch eine Schrift von uns1 gegen sie über die Frage, ob der, welcher zu diesen Werken den Geist, den Willen und die Macht Christi S. 394 besessen hat, etwas bereuenswertes gethan habe. Sie deuten nämlich das verirrte Schaf als Figur auf jenen Engel. Die Erschaffung der Welt würde also, wie die Reue ihres Herstellers bezeugt, eine Sünde sein, da ja jede Reue das Geständnis einer Sünde in sich schliesst, weil sie nur bei einer Sünde Platz hat. Wenn sie eine Sünde war, insofern der Körper und die Glieder sündhaft wären, so wird auch der Himmel, das Himmlische und alles, was von dorther empfangen und ausgegangen ist, sündhaft sein. Ein schlechter Baum muss notwendig schlechte Früchte bringen. Also besteht das Fleisch Christi, wenn es aus himmlischen Elementen gebildet ist, aus den Elementen der Sünde; es ist sündhaft als von sündigem Ursprunge, und wird sofort ein Teil jener Wesenheit, d. i. der unsrigen, sein, welche sie als eine sündhafte Christo beizulegen so eifrig von sich weisen.
So ist2 also hinsichtlich der Schande kein Unterschied vorhanden, ob sich die, welchen unsere Materie missfällt, für ihren Christus eine von noch reinerer Art ausdenken, oder ob sie sie als die gleiche anerkennen, weil im Vergleich mit ihr die himmlische auch nicht besser sein kann. Wir lesen allerdings: „Der erste Mensch ist vom Staube der Erde, der zweite Mensch aber vom Himmel.“3 Das bezieht sich jedoch nicht auf eine Verschiedenheit der Materie, sondern setzt nur der früher irdischen Fleischessubstanz des ersten Menschen, d. i. Adams, die infolge des Geistes himmlische Substanz des zweiten Menschen, d. i. Christi, entgegen. Daher bezieht diese Stelle den himmlischen Menschen nicht auf das Fleisch, sondern auf den Geist, so dass es klar ist, die damit in Vergleich Gesetzten werden in diesem irdischen Fleische zu himmlischen Wesen, nämlich durch den Geist. Wenn nun aber Christus seinem Fleische nach auch himmlisch wäre, so würden die, welche dem Fleische nach nicht himmlisch sind, doch nicht mit ihm verglichen werden können. Wenn also die, welche himmlisch werden, wie es Christus ist, eine irdische Fleischessubstanz besitzen, so wird auch dadurch bestätigt, dass Christus selbst ein Himmlischer in einem irdischen Fleische gewesen sei, gerade so gut wie die, welche mit ihm auf gleiche Linie gesetzt werden.