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Werke Zenon von Verona (300-371) Sermones seu Tractatus Predigten und Ansprachen (BKV)
Buch 2

Traktat XLIV. An die Neugetauften nach der Taufe. VII.

Am Ostersonntage von der Zubereitung des Weizens?1

1. Laßt uns jubeln, Brüder in Christus, und, reicher geworden durch den Ertrag einer so reichen Ernte, hierfür Gott dem allmächtigen Vater Lob und Dank sagen! Er hat Unkraut, Lolch, Kletten, Disteln in erfreuliches Getreide gewandelt; und dieses ist wiederum, durch sorgfältige' Pflege gereinigt, durch das segensvolle Gewicht des Mühlsteins glücklich gemahlen, ordnungsgemäß gesiebt, nach der Ausscheidung aller Kleie schim- S. 304 mernd zum weißen Mehl mit wunderbarem Glanz geworden. Und es wurde nicht durch Sauerteig verdorben, es wurde mit Wasser erweicht und sorgsam geknetet. Salz wurde ihm beigegeben. Es wurde mit gutem Öl glattgestrichen, mit den entsprechenden Verrichtungen weiter behandelt und ist so ungesäuertes Brot geworden. Doch die Brote, die ihr hier seht und die herrlich gebacken so angenehm duften, sind nicht durch den Ofen gar geworden, sondern durch den Tauf quell; nicht durch menschliches, sondern durch göttliches Feuer; ihnen hat keine Luft geschadet; kein bitterer Rauch hat sie durchsetzt; keine Kälte hat sie spröd gemacht. Und was noch mehr ist — sie sind aufgegangen ohne Sauerteig. Überzeuget euch: sie sind nicht angeschwärzt; sie sind nicht altgebacken; sie sind nicht verbrannt; sie sind nicht teigig; sie sind nicht schimmelig. Milchartig ist ihre Farbe; milchartig ihr Geschmack.

2. Aber vielleicht urteilt man über den Bäcker abfällig, weil manche an Gestalt kleiner zu sein scheinen. Brüder: das kümmert mich nicht. Denn ich bin zwar arm, aber ich wahre meine Stirne, und ich kenne meinen Glauben. Die Arbeiter, die bei mir sind, sollen sprechen, ob sie etwas wissen. Ich freue mich des Gewinnes, aber ich gestehe es offen; ich habe nicht das Bewußtsein, daß ich einen Diebstahl begangen. Doch schließlich: ihr besitzt ja das alte Gewicht; ihr habt eine Waage. Wohlan, wäget, wie ihr wollt; wäget jeden einzeln! Ihr werdet finden: es hat keiner zu wenig Gewicht. Dreipfündig sind sie alle, gezeichnet durch die eine Waage heiligen Gepräges;2 alle, die für den Tisch bestimmt sind. S. 305


  1. Der Traktat, am Osterfeste gehalten, schloß sich vielleicht an die Lesung aus dem ersten Korintherbrief 5, 7 an, die heute noch die Epistel des Festes bildet. Der Vergleich der Zubereitung des Brotes mit der Vorbereitung der Täuflinge findet sich auch sonst bei den Vätern; vgl. Augustinus sermo 227; 229. ↩

  2. Tripondes sunt, numismatis sacri una libra signati, bezieht sich auf die Dreifaltigkeit; vgl. Trakt. II 35: denarium aureum triplicis numismatis unione signatum. ↩

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