Traktat LX. Von dem Auszug. VII.1
Wie der Pharisäer ein gesetzmäßiges Ostern begehen kann, sehe ich nicht ein. Sein hochragender und weit-berühmter Tempel ist in grauenvoller Verwüstung dem S. 320 Erdboden gleichgemacht und liegt begraben in seinem Schutt. Der „Stuhl des Verderbens",2 den die Priester inne gehabt, ist durch die Gotteslästerung seiner Vertreter mit Recht zerschlagen worden. Das Ölhorn3 ist entleert und duftet nicht mehr nach dem Salböl. Die Propheten bezeugen es, daß ihre Festtage in Trauer, ihre Freudengesänge in Klagelieder sich gewandelt. Wir hören, daß ihre Stiere, Widder, Böcke und Lämmer vom Herrn oftmals verschmäht worden sind. Was bleibt ihm noch? Nicht ein Geheimnis kann er feiern, er, dessen Opfer, wie ihr seht, durch göttlichen Richterspruch verurteilt worden ist durch unsern Herrn Jesus Christus, der gepriesen ist mit dem Vater und dem Heiligen Geiste in alle Ewigkeit.