Traktat LXX. Von Daniel. II.1
Es ist, geliebteste Brüder, ein Stück des Martyriums selbst, daß die Märtyrer vor der Strafe keine Furcht empfinden.2 Geradeso, wie die traurig stimmende Betrachtung der vielfältigen Grausamkeit von der Siegeskrone abzieht, geradeso bringt ein hochgemuter und vollkommener Glaube und ein Mensch, der für ihn Folterqualen erlitten, fromme Wünsche zur Entfaltung. Auch die drei Jünglinge stellten sich in ihrem heiligen Kampfe Gott vor Augen, nicht die Flammen; den zukünftigen Lohn, nicht die Strafe. Nur so vermochten sie inmitten der grauenerregenden Ballen des wogenden Feuers über den barbarischen König, über alle Drohungen, ja über den Tod selbst zu obsiegen und lehrten dadurch, daß Feuers-gluten nicht stärker sind als heilige Menschen, durch Jesus, den Herrn, der gepriesen ist in alle Ewigkeit. S. 328
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Dan. 3. Die Rheimser Handschrift weist die Randbemerkung auf: Festivitate ss. Firmi et Rustici fratribus recitanda. Vgl. dazu die Einleitung S. 11. ↩
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Nach der Lesart der Ballerini: Martyrii ... pars est ... martyres non horruisse supplicium (Giuliari: martyrum non horruisse supplicium; ist handschriftlich unbegründet und fügt sich nicht in den Zusammenhang). ↩