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Works Pilgrim of Piacenza Antonini Placentini itinerarium Einleitung in Antonini Placentini itinerarium

14.

Von Antoninus selbst ist ausser dem Namen nichts bekannt. Die Ueberschrift bezeichnete ihn als martyr (nur zwei schlechte Handschriften Par. 2335 und die des Thuanus, S. XVIII vermuthlich aus Deutung einer Abkürzung M, als monacus) aber ein Martyr Antoninus von Placentia aus dem sechsten Jahrhundert wird nirgends erwähnt. Wohl verehrte die Stadt einen Märtyrer dieses Namens aus der Thebaischen Legion, über den die Bollandisten unter dem 4. Juli II p. 7 Weniges zu melden wissen, und es ist wahrscheinlich, dass, da der Zusatz schon in unseren ältesten Handschriften steht, die immer von der Urschrift zwei Jahrhunderte getrennt sind, er sich in der langen Zwischenzeit eingedrängt hatte durch einen, dem von Placentia der Name Antoninus als der eines Märtyrers bekannt war und der ihn frischweg auf den Reisenden übertrug. Die Vermuthung, er möge den Beinamen bekommen haben, weil er im Leben oder auf der Reise „unsägliche Leiden ausgestanden" (Tobler 1863. S. 53 und Itinera 1879 S. XXVI) ist ganz haltlos und beruht auf der modernen Anwendung des Wortes. Dass er ein Geistlicher gewesen, ist an sich wahrscheinlich, aber das von Tuch S. 9 (der ihn für den Verfasser des Buches hält) Angeführte beweist es nicht. Dass ihm zweimal Bischöfe kleiner Städte, unsern Stadtpfarrern vergleichbar, etwas erzahlen und er also mit ihnen „verkehrt'' habe, ist ja nichts Besonderes, ebenso wenig, dass man in der Wüste des Sinai eine Pilgerkarawane feierlich einholt. Mit der von Tuch ihm zugeschriebenen „ausgedehnten Bekanntschaft mit der Geschichte der Heiligen" ist es vollends nichts; er sagt von ihrer Geschichte kein Wort, als dass sie an dem und dem Ort verehrt werden, was ihm jedesmal der Küster mitzutheilen Mannes genug war.

Dass die Zeit der Reise um 570, wie Tobler sagt, im letzten Viertel des sechsten, wie Tuch sich ausdrückt, gemacht sei, ist von beiden mit so einleuchtenden Gründen auseinandergesetzt, dass an der ungefähren Richtigkeit des Ansatzes nicht zu zweifeln ist. Unmittelbar mit dem Abschluss der Reise fällt die Redaction der Schrift wohl nicht zusammen, wenn das beatus bei dem Namen Antoninus ihn als Verstorbenen bezeichnet und nicht etwa geistlicher Titel sein soll.

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