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Werke Pèlerin de Plaisance Antonini Placentini itinerarium Einleitung in Antonini Placentini itinerarium

18.

Lexicalisches. Civitas hat alle Wörter fiir Stadt verdrangt; nur einmal erscheint noch oppida 12, 10. Modicus klein; nur S. XXI einmal parvus 5, 15. Grandis ist haufiger als magnus. Nimis, nimius ist sehr, sehr gross. Medius für dimidius, was β 21, 4 durch senis ersetzt. <ι>Petra theils für <ι>lapis, theils für <ι>saxum. Potens reich. <ι>Honestus wohlhabend.

So viel sich nach schwachen Spuren schliessen lässt, hat sich der Verfasser der alten lateinischen Uebersetzung bedient. 10, 20 hat er <ι>levaverunt aus Ixx ἀναιρεῖν Jos. 4, 3, wo die Vulgata tollere bietet; 23, 8 coniuratio in der Geschichte Gen. 26, wo Hieronymus iuramentum*.

Die Geschichte des Textes lässt sich danach so construiren. Zwischen der Abfassung des ersichtlich vielgelesenen Buches und unsern ältesten Handschriften liegen zwei Jahrhunderte; es war also Raum genug zu Veränderungen jeder Art gegeben. In diese Zeit fällt der Zusatz Martyr; in ihr können Umstellungen, wie die in c. 6 und andere weniger erkennbare statt gefunden haben, in ihr eine Anzahl arger Corruptelen eingedrungen sein. Wenn man 19, 21 in

G . . servorum dei veri multae virtutes

R . . servorum dei viri multi virtutum

β . . servorum dei ubi fiunt multae virtutes

liest, so sieht man, dass die nicht zu construirende Lesart von G, die die relativ älteste sein muss, R sich etwa zurecht gelegt hat als selbständigen Satz: „(es sind) zahlreiche Tugendmänner", β aber kurzweg, um einen Sinn zu finden, in eine gewöhnliche Phrase verwandelt hat, während offenbar durch Vermuthung [Pul] veri multae virtutes herzustellen ist, wobei auch die Endungen unangetastet bleiben. Die über G und R hinausgehende Lesart 15, 7 hora qua tetigerit lignum horum ampullae, die β in möglichst plumper Weise in has ampullas verbessern will, ist einfach aus oram entstanden. Aehnlich sind 3, 1 permanere für per mare, 15, 13 species für specillum 29, 17 antiquorum für at quorum. So lassen sich noch manche andere Verderbnisse herstellen, aber mehrere widerstehen der Emendation, und wenn auch der Text, mag er auch Härten haben, noch leidlich verständlich bleibt, so ist doch zu befürchten, dass er manchmal an versteckten Schäden, unerkennbaren Auslassungen und dergl., z. B. in dem 42. Cap. von der Petroleuminsel, leiden möge. Diesen Zustand stellt nun unsere älteste Ueberlieferung in R und G dar. Beide weichen unter sich S. XXII zwar vielfach ab, aber selten (z. B. 10, 6) in wichtigen Fallen, meist in sachlich gleichgültigen Formen, so dass sie einen und denselben Text repräsentiren.

Von diesem nämlichen Text allein, und nicht etwa von einem ihm parallel stehenden, geht die Umarbeitung aus, welche in den Handschriften der Classe β enthalten ist. Ihr Urheber ist der Aufgabe, die er sich gesetzt, die Lectüre des Buchs flüssiger zu gestalten, nicht gewachsen gewesen. Verderbnissen geht er aus dem Wege, indem er sie einfach auslässt (2, 5 triginta milia ad brevi missi 13, 10 potus, 14, 4 sub solus aureos, schwieriges oder ihm anstössjges übergeht er (das halbe cap. 40; 2, 11 quia sic dicentes nobis, 5, 10 ex se lavantes, 6, 8 maritus Theclae; durch Zufall fehlen 6, 14 Johannes, 15, 18 in qua sunt monasteria und zeigen ihrerseits, dass alle Mss. von β auf einen Urcodex zuriickgehen), und anderes ändert er (vgl. S. II). Fast überall lässt sich bei durchgreifenderen Aenderungen erkennen, was ihn zu ihnen bewog, während vieles in Kleinigkeiten besteht. Seine gelehrten Zusätze sind mitunter etwas bedenklicher Art, z. B. dass c. 25 S. 19, 1 Eudocia die Gemahlin Justinians gewesen, oder c. 19 S. 14, 10 Abraham mit den Amalekitern gekämpft habe. Allerdings finden sich einzelne schadhafte Stellen in α, die aus dem Text von β verbessert werden konnten, aber unerwartet wenige, z. B. 13, 5. 26, 3. 27, 5. 31, 2 und einige Auslassungen 3, 13. 18, 10. 20, 7, doch hat man sich in Acht zu nehmen, weniger Glattes aus ihm restituiren zu wollen. Wo R und G auseinander gehen, folgt β bald dem einen, bald dem andern, doch nicht so, dass sein Beitritt für diesen oder jenen entschiede. Manchmal haben die Verderbnisse, die wir heute in **G</> finden und die daher schon in dessen Vorlagen gestanden haben müssen, Veranlassung zu der Gestaltung von β gegeben, worauf in den Anmerkungen aufmerksam gemacht ist.

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