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De Fuga in Persecutione
11.
Thus ought every servant of God to feel and act, even one in an inferior place, that he may come to have a more important one, if he has made some upward step by his endurance of persecution. But when persons in authority themselves--I mean the very deacons, and presbyters, and bishops--take to flight, how will a layman be able to see with what view it was said, Flee from city to city? Thus, too, with the leaders turning their backs, who of the common rank will hope to persuade men to stand firm in the battle? Most assuredly a good shepherd lays down his life for the sheep, according to the word of Moses, when the Lord Christ had not as yet been revealed, but was already shadowed forth in himself: "If you destroy this people," he says, "destroy me also along with it." 1 But Christ, confirming these foreshadowings Himself, adds: "The bad shepherd is he who, on seeing the wolf, flees, and leaves the sheep to be torn in pieces." 2 Why, a shepherd like this will be turned off from the farm; the wages to have been given him at the time of his discharge will be kept from him as compensation; nay, even from his former savings a restoration of the master's loss will be required; for "to him who hath shall be given, but from him who hath not shall be taken away even that which he seemeth to have." 3 Thus Zechariah threatens: "Arise, O sword, against the shepherds, and pluck ye out the sheep; and I will turn my hand against the shepherds." 4 And against them both Ezekiel and Jeremiah declaim with kindred threatenings, for their not only wickedly eating of the Sheep,--they feeding themselves rather than those committed to their charge,--but also scattering the flock, and giving it over, shepherdless, a prey to all the beasts of the field. And this never happens more than when in persecution the Church is abandoned by the clergy. If any one recognises the Spirit also, he will hear him branding the runaways. But if it does not become the keepers of the flock to flee when the wolves invade it--nay, if that is absolutely unlawful (for He who has declared a shepherd of this sort a bad one has certainly condemned him; and whatever is condemned has, without doubt, become unlawful)--on this ground it will not be the duty of those who have been set over the Church to flee in the time of persecution. But otherwise, if the flock should flee, the overseer of the flock would have no call to hold his ground, as his doing so in that case would be, without good reason, to give to the flock protection, which it would not require in consequence of its liberty, forsooth, to flee.
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Über das Fliehen in der Verfolgung. (BKV)
11. Cap. Noch weniger als den gewöhnlichen Gläubigen steht den Hirten die Flucht an, den Bischöfen, Priestern und Diakonen.
S. 391 So muss jeder Knecht Gottes denken und handeln, auch wenn er niedern Ranges ist, um einen höhern erlangen zu können, wenn er durch Ertragen der Verfolgung eine gewisse Stufe erstiegen hat.1 Allein wenn die Autoritäten, d. h. die Diakonen, Priester und Bischöfe selbst fliehen, wie soll der Laie zum richtigen Verständnis des Ausspruches: „Fliehe von Stadt zu Stadt“ gelangen können? Wenn die Feldherren also fliehen, wer von den gemeinen Soldaten wird es dann auf sich nehmen, zum Feststehen in der Schlachtreihe zu ermahnen? Ohne Zweifel setzt ein guter Hort sein Leben für seine Schafe ein; so sagte auch Moses, obwohl Christus, der Herr, noch nicht geoffenbart worden, wohl aber an ihm schon vorgebildet war: „Wenn du dieses Volk ins Verderben stürzest, so verdirbt auch mich mit ihm zugleich.“2 Da aber Christus die auf seine Person bezüglichen Vorbilder bestätigt, so ist derjenige ein schlechter Hort, der beim Anblick des Wolfes flieht und ihn seine Herde zerreißen lässt.3 Ein solcher Hort wird von dem Ackerhofe fortgejagt werden; es wird ihm der Lohn für seine Sendung mit Beschlag belegt zur Schadloshaltung, ja, es wird von seinem frühern Eigentum Ersatz für den Schaden, den der Herr erlitten, gefordert werden. „Denn wer hat, dem wird gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch das, was er zu haben scheint, noch genommen werden.“4 Ähnlich droht Zacharias: „Erhebe dich, Schwert, gegen die Hirten! Vertilget die Schafe, und ich werde meine Hand auf die Hirten legen.“5 Gleiche Drohungen sprechen auch Ezechiel und Jeremias gegen sie aus, weil sie nicht bloss ungerechterweise von den Schafen zu ihren Mahlzeiten nehmen und so sich vielmehr selber weiden, sondern auch, weil sie die Herden sich zerstreuen und allen wilden Tieren des Feldes zur Beute werden lassen, indem kein Hirt da ist. Das geschieht aber niemals in höherem Grade, als wenn während der Verfolgung die Kirche des Klerus beraubt ist.
Wer sodann auch noch den Geist6 anerkennt, der wird hören, wie er die Flüchtlinge brandmarkt. Wenn es sich nun aber nicht geziemt, dass die Vorsteher der Herde beim Hereinbrechen der Wölfe fliehen, oder vielmehr, wenn dies nicht erlaubt ist — denn der, welcher einen solchen Hirten einen schlechten genannt hat, der hat ihn damit verurteilt, alles aber, was verurteilt ist, das ist ohne Zweifel auch zu etwas Unerlaubtem geworden —, dann also dürfen auch die Vorgesetzten der Kirche in der Verfolgung nicht fliehen. Dürfte übrigens die Herde fliehen, dann brauchte auch der Vorsteher der Herde nicht stehen zu bleiben, da er ohne Grund S. 392 dastehen würde, um der Herde einen Schutz zu gewähren, dessen sie nicht bedarf, nämlich wegen der Erlaubtheit der Flucht.