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De Fuga in Persecutione
1.
My brother Fabius, you very lately asked, because some news or other were communicated, whether or not we ought to flee in persecution. For my part, having on the spot made some observations in the negative suited to the place and time, I also, owing to the rudeness of some persons, took away with me the subject but half treated, meaning to set it forth now more fully by my pen; for your inquiry had interested me in it, and the state of the times had already on its own account pressed it upon me. As persecutions in increasing number threaten us, so the more are we called on to give earnest thought to the question of how faith ought to receive them, and the duty of carefully considering it concerns you no less, who no doubt, by not accepting the Comforter, the guide to all truth, have, as was natural, opposed us hitherto in regard to other questions also. We have therefore applied a methodical treatment, too, to your inquiry, as we see that we must first come to a decision as to how the matter stands in regard to persecution itself, whether it comes on us from God or from the devil, that with the less difficulty we may get on firm ground as to our duty to meet it; for of everything one's knowledge is clearer when it is known from whom it has its origin. It is enough indeed to lay it down, (in bar of all besides,) that nothing happens without the will of God. But lest we be diverted from the point before us, we shall not by this deliverance at once give occasion to the other discussions if one make answer--Therefore evil and sin are both from God; the devil henceforth, and even we ourselves, are entirely free. The question in hand is persecution. With respect to this, let me in the meantime say, that nothing happens without God's will; on the ground that persecution is especially worthy of God, and, so to speak, requisite, for the approving, to wit, or if you will, the rejection of His professing servants. For what is the issue of persecution, what other result comes of it, but the approving and rejecting of faith, in regard to which the Lord will certainly sift His people? Persecution, by means of which one is declared either approved or rejected, is just the judgment of the Lord. But the judging properly belongs to God alone. This is that fan which even now cleanses the Lord's threshing-floor--the Church, I mean--winnowing the mixed heap of believers, and separating the grain 1 of the martyrs from the chaff of the deniers; and this is also the ladder 2 of which Jacob dreams, on which are seen, some mounting up to higher places, and others going down to lower. So, too, persecution may be viewed as a contest. By whom is the conflict proclaimed, but by Him by whom the crown and the rewards are offered? You find in the Revelation its edict, setting forth the rewards by which He incites to victory--those, above all, whose is the distinction of conquering in persecution, in very deed contending in their victorious struggle not against flesh and blood, but against spirits of wickedness. So, too, you will see that the adjudging of the contest belongs to the same glorious One, as umpire, who calls us to the prize. The one great thing in persecution is the promotion of the glory of God, as He tries and casts away, lays on and takes off. But what concerns the glory of God will surely come to pass by His will. And when is trust in God more strong, than when there is a greater fear of Him, and when persecution breaks out? The Church is awe-struck. Then is faith both more zealous in preparation, and better disciplined in fasts, and meetings, and prayers, and lowliness, in brotherly-kindness and love, in holiness and temperance. There is no room, in fact, for ought but fear and hope. So even by this very thing we have it clearly proved that persecution, improving as it does the servants of God, cannot be imputed to the devil.
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Über das Fliehen in der Verfolgung. (BKV)
1. Cap. Die Christenverfolgungen sind nicht bloss als Veranstaltungen des Teufels aufzufassen, sondern richtiger auf die Zulassung und den positiven Willen Gottes zurückzuführen. Denn sie fördern die Gottesfurcht und den Glauben.
S. 378 Wegen einer, ich weiss nicht recht welcher Prophezeiung,1 hast du mich kürzlich gefragt, lieber Bruder Fabius, ob man in der Verfolgung fliehen dürfe oder nicht. Ich habe sofort, so gut es die Zeit, der Ort und die Ungezogenheit gewisser Personen erlaubte, einiges darauf erwidert, die Materie aber halb erledigt mit mir genommen, um mich nun in vollständigerer Weise schriftlich über sie zu erklären, da sie mir durch deine Anfrage empfohlen und durch die Zeitverhältnisse an und für sich schon nahegelegt war. Denn je häufiger die Verfolgungen drohen, desto mehr muss man auf Prüfung der Frage bedacht sein, welches Verhalten der Glaube ihnen gegenüber vorschreibe. Besonders auf Eurer Seite muss man an diese Prüfung denken, weil Ihr dadurch, dass Ihr, wo möglich, den Paraklet, den Einführer in alle Wahrheit, nicht annehmt, natürlich auch noch mit andern Fragen zu schaffen habt.
Daher haben wir denn in den Gegenstand deiner Anfrage Methode gebracht, in der Erwägung, dass erst über den Charakter und das Wesen der Verfolgung selbst etwas bestimmtes ausgemacht werden müsse, ob sie nämlich von Gott oder vom Teufel komme, um dann leichter über das Verhalten bei derselben etwas feststellen zu können. Denn der Einblick wird bei jeder Sache klarer, wenn man ihren Urheber erkannt hat. Es wäre zwar genug, gründlich darzuthun,2 dass nichts ohne den Willen Gottes geschieht, allein wir würden mit diesem Ausspruche noch nicht sofort alle übrigen Bedenken beseitigt haben, wenn z. B. etwa einer einwerfen wollte: Also kommt auch das Böse von Gott und die Sünde von Gott, und es kommt weder auf den Teufel noch auf uns mehr irgend etwas an.
Es handelt sich jetzt um die Verfolgung an sich. In betreff derselben möchte ich vorläufig behauptet haben, nichts geschieht ohne den Willen Gottes, ich sage dies in Rücksicht darauf, dass sie vor allen Dingen Gottes würdig, ja, sozusagen für ihn notwendig ist, nämlich zur Bewährung, beziehungsweise Nichtbewährung seiner Diener. Denn was wäre sonst das S. 379 Resultat der Verfolgung, welches ihre Wirkung, wenn nicht die Bewährung, beziehungsweise die Nichtbewährung des Glaubens, wonach der Herr die Seinigen beurteilen und richten wird? Dieses Gericht des Herrn ist eben die Verfolgung, in welcher man entweder bewährt oder nichtbewährt gefunden wird. Nun aber steht dieses Gericht allein Gott zu. Es ist jene Wurfschaufel, womit er auch gegenwärtig seine Tenne reinigt, ich meine die Kirche, indem er den vermengten Fruchthaufen seiner Gläubigen worfelt und den Weizen der Martyrer von der Spreu der Abtrünnigen sondert. Das sind auch die Leitern, von denen Jakob träumt, welche für den einen den Aufstieg zum Höhern, für den andern das Hinabsteigen zur Unterwelt symbolisieren. So kann die Verfolgung auch als der Wettkampf betrachtet werden.3 Von wem wird der Wettkampf angesagt? Nur von dem, welcher die Krone und die Preise aussetzt. Das Edikt in betreff dieses Wettkampfes steht in der Apokalypse; dort liesest du, durch was für Preise Gott zum Triumphe einladet, namentlich diejenigen, welche im eigentlichen Sinne in der Verfolgung gesiegt haben, die in Wahrheit siegreich gekämpft haben, nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Geister der Bosheit. Daher wird man einsehen, dass das Urteil über den Kampf vor denselben, der zum Preise einladet, als vor den Preisrichter gehört. Das ganze, um was es in der Verfolgung sich handelt, ist die Ehre Gottes, der prüft und verwirft, der auflegt und wegnimmt. Was sich aber auf die Ehre Gottes bezieht, das wird doch wohl auch nach seinem Willen eintreffen. Aber wann wird denn lebendiger an Gott geglaubt, als wenn er am meisten gefürchtet wird, als in der Zeit der Verfolgung? Die Kirche ist beängstigt. Alsdann ist auch der Glaube ängstlicher im Handeln und disziplinierter im Fasten, in Stationsfasten, im Gebet, in Verdemütigungen, in gegenseitiger Hingebung und Liebe, in Heiligkeit und Mässigkeit. Denn man hat für nichts Zeit als für die Furcht und die Hoffnung. Folglich zeigt es sich auch darin, dass man sie nicht dem Teufel zuschreiben darf, weil die Diener Gottes durch sie gebessert werden.