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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Confessiones

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Bekenntnisse

8. Augustinus erzählt, wie er sprechen gelernt hat.

Bin ich nicht aus der Kindheit herauf fortschreitend zum Knabenalter gelangt? Oder vielmehr: ist nicht dieses selbst an mich herangelangt und hat die Kinderzeit abgelöst? Und doch ist diese nicht verschwunden; wohin wäre sie denn gegangen? Dennoch war sie nun nicht mehr; denn ich war nicht mehr ein unmündiges Kind, sondern ein mit Sprache begabter Knabe. Dessen erinnere ich mich; wie ich aber sprechen lernte, habe ich erst später erfahren. Meine Lehrer waren nämlich nicht Erwachsene, die mir nach einer bestimmten Methode die Worte darboten wie etwas später die Buchstaben; ich selbst war es vermöge des Verstandes, den du mir gegeben hast, mein Gott, wenn ich durch Seufzen, durch mannigfache Laute und verschiedene Bewegungen der Glieder die Gefühle meines Herzens kundzutun suchte, damit man mir meinen Willen erfüllte, ich aber dies weder in allem, was ich wollte, noch bei allen, bei denen ich es wollte, vermochte. Ich erwog in meinem Gedächtnisse: wenn Erwachsene irgendeinen Gegenstand nannten und im Anschlusse daran ihren Körper zu etwas hinbewegten, so sah und begriff ich, daß sie mit diesen Lauten mir den Gegenstand nannten, den sie mir zeigen wollten. Daß sie dies S. 11 aber beabsichtigten, ging aus den Bewegungen ihres Körpers hervor, jener natürlichen Sprache aller Völker, die sich aus Mienenspiel, Winken mit den Augen, den Gebärden der übrigen Glieder und dem Ton der Stimme zusammensetzt, der die einzelnen Empfindungen der Seele anzeigt, wenn sie etwas erstrebt, festhält, verschmäht oder flieht. So lernte ich denn nach und nach verstehen, welche Dinge die einzelnen Worte bedeuteten, die ich in verschiedenen Sätzen in verschiedenem Zusammenhang häufig hörte; mein Mund gewöhnte sich an jene Zeichen, und ich konnte meine Wünsche durch sie ausdrücken. So tauschte ich mit meiner Umgebung die Bezeichnungen für die gegenseitigen Wünsche aus und trat in innigere Beziehung zur menschlichen Gemeinschaft, allerdings noch abhängig von dem Willen der Eltern und der Anweisung der Erwachsenen.

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The Confessions of St. Augustin In Thirteen Books

Chapter VIII.--That When a Boy He Learned to Speak, Not by Any Set Method, But from the Acts and Words of His Parents.

13. Did I not, then, growing out of the state of infancy, come to boyhood, or rather did it not come to me, and succeed to infancy? Nor did my infancy depart (for whither went it?); and yet it did no longer abide, for I was no longer an infant that could not speak, but a chattering boy. I remember this, and I afterwards observed how I first learned to speak, for my elders did not teach me words in any set method, as they did letters afterwards; but myself, when I was unable to say all I wished and to whomsoever I desired, by means of the whimperings and broken utterances and various motions of my limbs, which I used to enforce my wishes, repeated the sounds in my memory by the mind, O my God, which Thou gavest me. When they called anything by name, and moved the body towards it while they spoke, I saw and gathered that the thing they wished to point out was called by the name they then uttered; and that they did mean this was made plain by the motion of the body, even by the natural language of all nations expressed by the countenance, glance of the eye, movement of other members, and by the sound of the voice indicating the affections of the mind, as it seeks, possesses, rejects, or avoids. So it was that by frequently hearing words, in duly placed sentences, I gradually gathered what things they were the signs of; and having formed my mouth to the utterance of these signs, I thereby expressed my will. 1 Thus I exchanged with those about me the signs by which we express our wishes, and advanced deeper into the stormy fellowship of human life, depending the while on the authority of parents, and the beck of elders.


  1. See some interesting remarks on this subject in Whately's Logic, Int. sec. 5. ↩

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Einleitung in die Confessiones
Prolegomena
The Opinion of St. Augustin Concerning His Confessions, as Embodied in His Retractations, II. 6
Translator's Preface - Confessions

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