Übersetzung
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Bekenntnisse
16. Alles Geschaffene ist gut, wenn es auch nicht mit allem harmoniert.
Aus Erfahrung weiß ich, daß es ganz natürlich ist, wenn einem kranken Gaumen das Brot nicht mundet, das dem Gesunden so wohl schmeckt, und kranken Augen das Licht verhaßt ist, das klaren so lieblich ist. Auch deine Gerechtigkeit mißfällt den Gottlosen, geschweige denn Nattern und Gewürm, die du gut und passend zu den niederen Teilen deiner Schöpfung erschaffen hast. Auch die Gottlosen passen zu ihr, und zwar umso mehr, je unähnlicher sie dir sind; höheren Ordnungen aber fügen sie sich ein, je ähnlicher sie dir werden. Ich forschte, was Ungerechtigkeit sei, und fand, daß es keine Substanz sei, sondern die Verkehrtheit des Willens, der von dir, o Gott, der höchsten Substanz, zu dem Niederen sich. abkehrt, „sein Innerstes an die Außenwelt wegwirft“1 und nach außen sich aufblüht.
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Sir. 10,10. ↩
Edition
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Confessiones (PL)
CAPUT XVI. Omnia bona, licet quibusdam non apta.
22. Et sensi et expertus sum non esse mirum, quod palato non sano poena est panis, qui sano suavis est; et oculis aegris odiosa lux, quae puris amabilis. Et justitia tua displicet iniquis; nedum vipera et vermiculus, quae bona creasti, apta inferioribus creaturae tuae partibus: quibus et ipsi iniqui apti sunt, quanto dissimiliores sunt tibi; apti autem superioribus, quanto similiores fiunt tibi. Et quaesivi quid esset iniquitas, et non inveni substantiam: sed a summa substantia, te Deo, detortae in infima voluntatis perversitatem, projicientis intima sua 1, et tumescentis foras.
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Eccli. X, 10 ↩