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Bekenntnisse
19. Seine Gedanken über die Menschwerdung Christi.
Ich aber glaubte etwas ganz anderes und verehrte Christus, meinen Herrn, nur wie einen Mann von hervorragender Weisheit, dem keiner an die Seite gestellt werden könne; seine wunderbare Geburt aus der Jungfrau - ein Beispiel, wie man zeitliche Güter verachten müsse, um die Unsterblichkeit zu erlangen - schien es mir verdient zu haben, daß er bei seiner göttlichen Sorge für uns ein so unumschränktes Ansehen in seinem Lehramte genoß. Welches Geheimnis aber in dem Satze: „Das Wort ist Fleisch geworden“1, lag, konnte ich nicht einmal ahnen. Nur soviel konnte ich aus dem, was die heiligen Schriften über ihn berichten: daß er aß, trank, umherging, sich freute, betrübte und unterhielt, erkennen, daß jenes Fleisch mit deinem Worte eine Verbindung nur vermittelst menschlichen Geistes und menschlicher Seele eingegangen ist. Das weiß jeder, der die Unveränderlichkeit deines Wortes kennt, die ich, soweit es meine schwachen Kräfte mir erlaubten, schon eingesehen hatte und an der ich nicht im geringsten zweifelte. Denn jetzt die Glieder des Leibes durch den Willen bewegen, jetzt nicht bewegen, jetzt sich von einer Stimmung beherrschen lassen, jetzt nicht, jetzt weise Gedanken durch Worte ausdrücken, jetzt stillschweigen sind Erscheinungen, die einer veränderlichen Seele und einem veränderlichen Körper angehören. Wäre dies aber fälschlich von ihm berichtet, so liefe alles Gefahr, Lüge zu sein, und jene Schriften würden für das Menschengeschlecht keinen beseligenden Glauben mehr enthalten. Da also das, was von ihm geschrieben steht, wahr ist, so erkannte ich in Christus einen ganzen Menschen, nicht nur einen menschlichen Körper oder einen Körper und eine Seele ohne Geist2, sondern S. 154 einen wirklichen Menschen; ich vermeinte daß er nicht als die Wahrheit in Person, sondern durch eine besonders große Vortrefflichkeit seiner menschlichen Natur und eine vollkommene Anteilnahme an der Weisheit höher als die übrigen Menschen stehe. Alypius aber meinte, daß nach dem Glauben der Katholiken Gott dergestalt Fleisch angenommen habe, daß nur Gott und das Fleisch, aber keine Seele in Christus vorhanden sei, und glaubte, daß ihm auch nicht ein menschlicher Geist zuerkannt werde. Und weil er fest überzeugt war, daß das, was von ihnen überliefert wird, ohne ein mit Leben und Vernunft begabtes Wesen nicht vollbracht werden könne, ließ er sich nur schwer zur Annahme des christlichen Glaubens bestimmen. Aber später erkannte er, daß es eine Irrlehre der ketzerischen Apollinaristen sei, und freute und beruhigte sich nun über den katholischen Glauben. Ich aber gestehe, daß ich erst einige Zeit nachher eingesehen habe, wie sich in der Auffassung des Satzes "Das Wort ist Fleisch geworden" die katholische Wahrheit von der Irrlehre des Photinus3 unterscheidet. So läßt die Verwerfung der Häretiker offen zutage treten, was der Glaube deiner Kirche und was der Inhalt der gesunden Lehre ist. „Denn es müssen auch Irrlehren sein, damit die Bewährten unter den Schwachen offenbar werden“4.
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Joh. 1,14. ↩
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Apollinaris, Bischof von Laodicea († 302) lehrte unter Zugrundelegung der platonischen Dreiteilung des (σῶμα) in (σάρξ) (caro), (ψυχή) (animus) und (πνεῦμα, θυμὸς) (mens), Christus habe von Maria nur den Leib und die niedere Seele angenommen, an die Stelle des menschlichen Geistes aber sei der göttliche Logos getreten; das Konzil von Konstantinopel (381) verwarf diese Lehre. ↩
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Photius, um 340 Bischof von Sirmium (Ungarn), lehrte, Christus sei nicht als Gottmensch geboren, sondern mit dem von Maria geborenen Menschen Jesus habe sich der Logos nach seiner Geburt verbunden, er sei also ein vom Logos besonders erleuchteter Mensch. Wie der Anfang dieses Kapitels ergibt, hat Augustinus eine Zeitlang diese Lehre vertreten. ↩
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1 Kor. 11,19. ↩
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Les confessions de Saint Augustin
CHAPITRE XIX. IL PRENAIT JÉSUS-CHRIST POUR UN HOMME D’ÉMINENTE SAGESSE.
25. Mais je pensais autrement, et mes sentiments sur Notre-Seigneur Jésus-Christ étaient ceux que l’on peut avoir d’un homme éminent en sagesse, d’un homme incomparable; sa miraculeuse naissance d’une vierge, son dévouement tout divin pour nous, avaient, suivant moi, investi son enseignement de cette autorité souveraine qui inspirait, à son exemple, le mépris des biens temporels en vue du gain de l’immortalité.
Mais tout ce qu’il y avait de mystère saint dans le Verbe fait chair, c’est ce que je ne pouvais pas même soupçonner. Seulement, la tradition écrite, m’apprenant qu’il a mangé, bu, dormi, marché; qu’il a connu la joie et la tristesse, qu’il a conversé avec nous, me faisait comprendre que cette chair n’avait pu s’unir à votre Verbe que par l’intermédiaire de l’âme et de l’esprit de l’homme. Qui l’ignore, entre ceux qui connaissent l’immutabilité de votre Verbe? Et alors même, toute la connaissance qu’il m’était possible d’en avoir ne me laissait sur ce point aucun doute. Car mouvoir les membres du corps au gré de la volonté, et ne les mouvoir plus ; être affecté de quelque passion, puis devenir indifférent; exprimer par des signes de sages pensées, puis demeurer dans le silence, sont les traits distinctifs de la mobilité d’âme et d’esprit. Que si ces témoignages étaient faussement rendus de lui, tout le reste serait suspect de mensonge, et l’Ecriture ne présenterait à la foi du genre humain aucune espérance de salut.
Or, ce qui est écrit étant vrai, je reconnaissais tout l’homme en Jésus-Christ, et non pas le corps seul de l’homme ou le corps et l’âme sans l’esprit; je reconnaissais l’homme même. Mais ce n’était pas la Vérité en personne, c’était, selon moi, une sublime exaltation de la (426) nature humaine, admise en lui à une participation privilégiée de la sagesse, qui lui assurait la prééminence sur les autres hommes.
Alypius pensait que, dans leur croyance d’un Dieu vêtu de chair, les catholiques ne trouvaient en Jésus-Christ que le Dieu et la chair, et il ne croyait point qu’ils affirmassent en lui l’esprit et l’âme de l’homme. Et comme il était fermement persuadé que tout ce que la tradition conserve de lui dans la mémoire humaine n’avait pu s’accomplir en l’absence du principe vital et raisonnable, il ne venait qu’à pas lents à la foi catholique. Mais bientôt découvrant dans cette erreur l’hérésie des Apollinaristes, il embrassa avec joie la foi de l’Eglise.
Pour moi, je n’appris, je l’avoue, que quelque temps après , quelle dissidence sur le mystère du Verbe incarné s’élève entre la vérité catholique et le mensonge de Photin. Les contradictions de l’hérésie mettent en saillie les sentiments de votre Eglise, et produisent au jour la saine doctrine. « Il fallait qu’il y e eût des hérésies, pour que les coeurs à l’épreuve fussent signalés entre les faibles ( I Cor. XI, 19).