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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Confessiones

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Bekenntnisse

6. Augustinus wird in Mailand mit Alypius und Adeodatus getauft.

Als nun die Zeit gekommen, wo ich mich zur Taufe anmelden mußte, verließen wir das Land und kamen wieder nach Mailand. Mit mir wollte auch Alypius in dir wiedergeboren werden, den schon die Demut zierte, die deine Sakramente verlangen, und der seinen Körper so in der Gewalt hatte, daß er mit ungewöhnlichem Starkmute barfüßig auf dem gefrorenen Boden Italiens ging. Auch den Adeodatus nahmen wir mit uns, den ich in der Sünde erzeugt hatte. Du hattest ihn gut geschaffen. Er war fünfzehn Jahre alt, überragte aber an Geist viele gesetzte und gelehrte Männer. Dein sind diese Gaben, Herr mein Gott, die ich vor dir bekenne, der du alles schaffst und mächtig bist, was übel an uns ist, neu zu gestalten; denn ich hatte an dem Knaben keinen Anteil als meine Sünde. Daß wir ihn aber in deiner Zucht aufzogen, das hattest du uns eingegeben und sonst kein anderer; deine Gaben bekenne ich. Ich habe da ein Buch geschrieben mit dem Titel „Der Lehrer“; er ist's, der sich dort mit mir unterredet. Du weißt, daß alle Gedanken, die dort demjenigen, der sich mit mir unterredet, in den Mund gelegt werden, wirklich seine Gedanken sind; und doch war er noch nicht sechzehn Jahre. Und noch anderes und Wunderbareres habe ich an ihm erlebt, so daß mir oft ein Grauen ankam vor solch außergewöhnlicher Begabung. Doch wer kann solche Wunder wirken wenn nicht du? Schnell hast du ihn von der Erde hinweggenommen, und ohne jede Beunruhigung gedenke ich nun seiner; weder für seine Kindheit noch für seine Jugend noch für sein ganzes Leben brauche ich irgendwelche Besorgnisse zu hegen. Als Altersgenossen in deiner Gnade nahmen wir ihn zu uns, um ihn in deiner Lehre zu erziehen. Wir wurden getauft, und jede ängstliche Sorge wegen unseres früheren Lebens entschwand. Nicht sättigen konnte ich mich in jenen Tagen an der wunderbaren Süßigkeit, die ich kostete, wenn ich die Erhabenheit deines Ratschlusses zum Heile des Menschengeschlechtes betrachtete. Wieviel Tränen habe ich vergossen, wenn ich deinen Hymnen S. 198 und Liedern lauschte, tief gerührt von den Worten, die deine Kirche so lieblich sang! Jene Worte strömten in meine Ohren, durch sie strömte deine Wahrheit in mein Herz, fromme Empfindungen wallten in ihm auf, meine Tränen flossen, und es war mir bei ihnen selig zu Mute.

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Confessiones (PL)

CAPUT VI. Mediolani baptizatur cum Alypio et Adeodato.

14. Inde ubi tempus advenit quo me nomen dare oporteret, relicto rure, Mediolanum remeavimus. Placuit et Alypio renasci in te mecum, jam induto humilitate Sacramentis tuis congrua, et fortissimo domitori corporis, usque ad Italicum solum glaciale nudo pede obterendum insolito ausu. Adjunximus etiam nobis puerum Adeodatum ex me natum carnaliter de peccato meo. Tu bene feceras eum. Annorum erat ferme quindecim, et ingenio praeveniebat multos graves et doctos viros. Munera tua tibi confiteor, Domine Deus meus, creator omnium, et multum potens reformare nostra deformia: nam ego in illo puero praeter delictum nihil habebam. Quod enim enutriebatur a nobis in disciplina tua, tu inspiraveras nobis, nullus alius: munera tua tibi confiteor. Est liber noster qui inscribitur, de Magistro: ipse ibi mecum loquitur. Tu scis illius esse sensa omnia quae inseruntur ibi ex persona collocutoris mei, cum esset in annis sexdecim. Multa ejus alia mirabiliora expertus sum. Horrori mihi erat illud ingenium; et quis praeter te talium miraculorum opifex? Cito de terra abstulisti vitam ejus; et securior eum recordor, non timens quidquam pueritiae, nec adolescentiae, nec omnino homini illi. Sociavimus eum coaevum nobis in gratia tua, educandum in disciplina tua; et baptizati sumus, et fugit a nobis sollicitudo vitae praeteritae. Nec satiabar illis diebus dulcedine mirabili, considerare altitudinem consilii tui super salutem generis humani. Quantum flevi in hymnis et canticis tuis, suave sonantis Ecclesiae tuae vocibus commotus acriter! Voces illae influebant auribus meis, et eliquabatur veritas in cor meum; et exaestuabat inde affectus pietatis, et currebant lacrymae, [Col. 0770] et bene mihi erat cum eis.

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