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Bekenntnisse
6. Seine manichäischen Ansichten und seine jetzigen über diesen Gegenstand.
Wollte ich dir aber, o Herr, alles mit Mund und Feder bekennen, was du mich von diesem Urstoffe gelehrt hast, dessen Namen ich schon früh hörte, allerdings ohne ihn zu verstehen, da die, die mir von ihm S. 304 erzählten, ihn auch nicht verstanden, wer von den Lesern würde bis zum Ende ausharren? Damals dachte ich mir ihn in unzähligen mannigfaltigen Gestalten, und deshalb dachte ich ihn nicht. Abscheuliche, grauenhafte Gestalten sah mein Geist in wirrem Durcheinander an sich vorüberziehen, aber immerhin Gestalten, und formlos nannte ich es, nicht weil es keine Gestalt hatte, sondern weil seine Gestalt so beschaffen war, daß, wenn es sichtbar hervorgetreten wäre, mein Gefühl sich wie von etwas Ungewohntem und Fremdartigem abgewandt und die menschliche Schwachheit sich davor entsetzt hätte. In Wirklichkeit aber war das, was mir vorschwebte, nicht absolut formlos infolge des Fehlens jeglicher Form, sondern nur im Vergleich mit schöner gestalteten Dingen, und die Vernunft heischte von mir mit Recht, alles, was noch irgendwie an Gestalt erinnerte, hinwegzudenken, wenn ich mir etwas völlig Gestaltloses denken wollte; dazu aber war ich nicht imstande. Eher konnte ich mir vorstellen, das, was jeglicher Gestalt entbehre, sei überhaupt nicht, als daß ich dachte, es gebe ein Mittelding zwischen dem Geformten und dem Nichts, weder ganz Form noch ganz Nichts, etwas Gestaltloses, das beinahe Nichts sei. Und mein Verstand ließ ab, hierüber meinen Geist weiter zu befragen, der angefüllt war mit den Bildern gestalteter Körper und sie nach Gutdünken änderte und wechselte. Ich richtete mein Augenmerk auf die Körper selbst und machte ihre Veränderlichkeit zum Gegenstande eindringenderer Betrachtung; durch diese hören sie ja auf zu sein, was sie gewesen, und fangen an zu sein, was sie nicht waren. Und ich kam zu der Vermutung, daß dieser Übergang von einer Form in eine andere durch etwas Gestaltloses, nicht durch ein bloßes Nichts hindurch stattfinde; allein nach Erkenntnis, nicht nach Ahnungen strebte ich. Und wenn dir also Mund und Feder alles bekennte, was du mir über diese Frage enthüllt, wer von den Lesern würde bis zum Ende ausharren? Aber darum soll meine Seele nicht aufhören, dir die Ehre zu geben und dir ein Loblied anzustimmen auch um deswillen, was sie zu sagen nicht vermag. Denn die Veränderlichkeit der wandelbaren Dinge kann selbst alle Formen fassen, in S. 305 welche wandelbare Dinge sich wandeln können. Und was ist diese? Etwa ein Geist? Oder ein Körper? Oder die Gestalt eines Geistes oder eines Körpers? Wenn man sagen könnte „Das Nichts ist etwas“ oder „Sein ist gleich Nichtsein“, so würde ich die Materie so bezeichnen. Und doch war sie schon in irgendeiner Form da, um die sichtbaren und wohlgebildeten Gestalten unserer Welt annehmen zu können.
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Les confessions de Saint Augustin
CHAPITRE VI. COMMENT IL FAUT LA CONCEVOIR.
6. S’il faut, Seigneur, que ma voix et ma plume publient à votre gloire tout ce que vous m’avez appris sur cette matière primitive j’avoue qu’autrefois entendant son nom dans la bouche de gens qui m’en parlaient, sans pouvoir m’en donner une intelligence qu’ils n’avaient pas eux-mêmes, ma pensée se la représentait sous une infinité de formes diverses; ou plutôt ce n’était pas elle que ma pensée se représentait, c’était un pêle-mêle de formes horribles, hideuses, mais pêle-mêle de formes que je nommais informe, non pour être dépourvu de formes, mais pour en affecter d’inouïes, d’étranges, et telles qu’une réalité semblable offerte à mes yeux eût rempli ma faible nature de trouble et d’horreur. Cet être de mon imagination n’était donc pas informe par absence de formes, mais par rapport à des formes plus belles. Et cependant la raison me démontrait que, pour concevoir un être absolument informe, il fallait le dépouiller des derniers restes de forme, et je ne pouvais; j’avais plutôt fait de tenir pour néant l’objet auquel la forme était refusée, que de concevoir un milieu entre la forme et rien, entre le néant et la réalité formée, une informité, un presque néant.
Et ma raison cessa de consulter mon esprit tout rempli d’images formelles, qu’il varie et combine à son gré. J’attachai sur les corps eux-mêmes un regard plus attentif, et je méditai plus profondément sur cette mutabilité qui les fait cesser d’être ce qu’ils étaient, et devenir ce qu’ils n’étaient pas; alors je soupçonnai que ce passage d’une forme à l’autre se faisait par je ne sais quoi d’informe, qui n’était pas absolument rien. Mais le soupçon ne me suffisait pas; je désirais une connaissance certaine.
Et maintenant, si ma voix et ma plume vous confessaient toutes les lumières dont vous avez éclairé pour moi ces obscurités, quel lecteur pourrait prêter une attention assez durable? Et toutefois mon coeur ne laissera pas de vous glorifier et de vous chanter un cantique d’actions de grâces; car les paroles me manquent pour exprimer ce que vous m’avez révélé. Il est donc vrai que la mutabilité des choses est la possibilité de toutes les formes qu’elles subissent. Elle-même, qu’est-elle donc? Un esprit? un corps ? esprit, corps, d’une certaine nature? Si l’on pouvait dire un certain néant qui est et n’est pas, je la définirais ainsi. Et pourtant il fallait bien qu’elle eût une sorte d’être pour revêtir ces formes visibles et harmonieuses.