Übersetzung
ausblenden
Bekenntnisse
9. Warum wird die Erschaffung von Himmel und Erde in den „Anfang“ verlegt und dabei keines bestimmten Tages Erwähnung getan?
Deshalb schweigt auch der Geist, der Lehrer deines Dieners, da er berichtet, du habest im Anfange Himmel und Erde geschaffen, von den Zeiten, er schweigt von Tagen. Denn es ist ja jener Himmel des Himmels, den du im Anfange geschaffen, irgendeine geistige Schöpfung, freilich keineswegs gleichewig mit dir, dem Dreieinen, wenn er auch an deiner Ewigkeit teilnimmt. Doch ihre Wandelbarkeit beschränkt gar sehr die Süßigkeit deiner überseligen Anschauung und, seit ihrer Schöpfung verrückt dir anhangend, ist sie erhaben über all flüchtigen Wechsel der Zeiten. Jedoch auch jene gestaltlose Masse, die „gestaltlose und leere Erde“, wird ohne Angabe eines Tages aufgezählt. Denn wo keine Gestalt, da ist auch keine Ordnung; nichts kommt, und nichts vergeht, und wo dies nicht geschieht, gibt es natürlich weder Tage noch einen Wechsel der Zeiträume.
Edition
ausblenden
Confessiones
Caput 9
Ideoque spiritus, doctor famuli tui, cum te commemorat fecisse in principio caelum et terram, tacet de temporibus, silet de diebus. nimirum enim caelum caeli, quod in principio fecisti, creatura est aliqua intellectualis, quamquam nequaquam tibi, trinitati, coaeterna, particeps tamen aeternitatis tuae, valde mutabilitatem suam prae dulcedine felicissimae contemplationis tuae cohibet, et sine ullo lapsu, ex quo facta est, inhaerendo tibi, excedit omnem volubilem vicissitudinem temporum. ista vero informitas, terra invisibilis et incomposita, nec ipsa in diebus numerata est. ubi enim nulla species, nullus ordo, nec venit quicquam et praeterit, et ubi hoc non fit, non sunt utique dies nec vicissitudo spatiorum temporalium.