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Œuvres Augustin d'Hippone (354-430) Confessiones

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Bekenntnisse

6. Er gerät in die Netze der Manichäer.1

Daher geriet ich unter Menschen, die in wahnsinnigem Stolze tobten, überaus sinnlich und geschwätzig S. 46 waren. In ihrem Munde waren die Fallstricke des Satans; die Lockspeise aber hatten sie bereitet aus einer Mischung von Silben deines Namens, des Namens des Herrn Jesus Christus und des Heiligen Geistes, unseres Trösters. Diese Namen kamen nicht von ihren Lippen. Doch es war nur Schall und Getön ihrer Zunge; ihr Herz aber wußte nichts von der Wahrheit. Ihre Rede war zwar "Wahrheit" und wieder "Wahrheit", und ständig führten sie vor mir dieses Wort im Munde; aber nirgends war sie bei ihnen zu finden, Dafür brachten sie falsche Lehren vor, nicht nur über dich, der du in Wahrheit die Wahrheit bist, sondern auch über die Elemente der Welt, deine Geschöpfe, deren Auffassung und Darstellung durch die Philosophie ich - mochte sie auch auf Wahrheit beruhen - doch hätte bei Seite lassen sollen aus Liebe zu dir, höchster, bester Vater, du Schönheit alles Schönen. O Wahrheit, Wahrheit, wie innig seufzte schon damals meine Seele in ihrem Marke nach dir, als jene immer und immer wieder den bloßen Schall von dir in Reden und vielen gewaltigen Büchern S. 47 vernehmen ließen! Das waren die Schüsseln, in denen mir, da ich nach dir Hunger hatte, Sonne und Mond, deine schönen Werke, aufgetragen wurden; aber deine Werke nur waren es, nicht du. Und es waren nicht einmal die vorzüglichsten deiner Werke, denn die geistigen Werke behaupten immer den Vorrang vor den körperlichen, mögen sie auch noch so lichtbringend und himmlisch sein. Doch dürstete und hungerte ich auch nicht nach diesen höheren Werken, sondern nach dir selbst, o Wahrheit, in der "kein Wechsel und kein Schatten von Veränderlichkeit" ist 2. Dazu setzte man mir in jenen Schüsseln glänzende Phantasiegebilde vor. Dann war es wirklich besser, die Sonne, die sich doch tatsächlich unsern Augen bietet, zu lieben als jene Trugbilder eines wirren Geistes. Aber weil ich dich darin vermutete aß ich davon, nicht gerade begierig, denn ich schmeckte in meinem Munde nicht dein eigentliches Wesen - hattest du doch auch nichts zu tun mit jenen nichtigen Gebilden! -, und ich wurde davon auch nicht satt, sondern immer hungriger. Eine Speise im Traum gleicht aufs Haar einer Speise der Wachenden; und doch werden die Schlafenden nicht satt; sie schlafen eben. Aber jene Phantasiegebilde hatten gar keine Ähnlichkeit mit dir, wie du jetzt zu mir gesprochen hast, weil es Gebilde von Körpern waren, noch dazu von falschen Körpern, deren Wirklichkeit weit nachsteht der jener Körper, die wir mit leiblichen Augen sehen, mögen es nun himmlische oder irdische sein; denn ebenso wie wir sehen sie auch die Tiere und Vögel, und deshalb sind sie wirklicher, als wenn sie nur in unserer Einbildung beständen. Und wiederum haben diese Vorstellungen eine sicherere Grundlage, als wenn wir darauf Hypothesen noch größerer und unbegrenzter Dinge bauen, die tatsächlich gar nicht existieren. Solche Truggebilde sollten mich damals sättigen, aber ich wurde nicht satt. Aber du meine Liebe, an die ich mich lehne, um stark zu sein, bist weder die Dinge, die wir am Himmel sehen, noch die, die wir dort nicht sehen, weil sie dein Werk und nicht einmal dein höchstes sind. Wie weit entfernt also S. 48 bist du doch von jenen meinen Phantasiegebilden, Gebilden von Körpern, die gar nicht sind! Wahrhafter als diese sind die Vorstellungen wirklicher Körper, und wahrhafter als diese die Körper selbst; aber auch diese sind nicht du. Ebensowenig bist du die Seele, die den Körpern Leben gibt - daher ist das Leben der Körper gegründeter und sicherer als die Körper selbst -, sondern du bist das Leben der Seelen, das Leben alles Lebens, lebend aus dir selbst und ohne Wandlung, das Leben meiner Seele.

Wo also warest du nur damals und in welcher Ferne? Weit von dir zog ich in der Fremde umher, ausgeschlossen selbst von den Träbern der Schweine, die ich mit Träbern fütterte. Wie viel besser waren doch die Märchen der Dichter und Grammatiker als jene Fallgruben! Denn Vers und Gedicht und die fliegende Medea sind sicher nützlichere Dinge als die fünf Elemente3 mit ihren verschiedenen Farben wegen der fünf Höhlen der Finsternis, was alles gar nicht ist, aber den, der daran glaubt, tötet. Denn Vers und Gedicht können noch einen tatsächlichen Nutzen gewähren; und wenn ich selbst die fliegende Medea besang, so gab ich es doch noch nicht für Wahrheit aus; hörte ich aber sie besingen, so glaubte ich es nicht. Jene Dinge aber habe ich geglaubt, wehe, wehe mir! Auf welchen Stufen ließ ich mich in den Abgrund der Hölle hinabziehen! Wie mühte ich mich ab, wie glühte ich bei dem Verlangen nach Wahrheit, als ich dich, mein Gott, dir bekenne ich es, der du dich meiner erbarmt, als ich dich noch nicht bekannte - nicht mit der Einsicht meines Verstandes, durch welchen du mich vor den Tieren auszeichnen wolltest, sondern nach den Sinnen meines Fleisches suchte! Du aber warst innerlicher als mein Innerstes und höher als mein Höchstes4. Ich bin auf jenes S. 49 freche Weib ohne Klugheit, das Rätsel Salomons, gestoßen, das auf dem Stuhle an der Türe sitzt und also spricht: „Esset fröhlich hier verborgenes Brot und trinket verstohlen süßes Wasser“5. Es hat mich verführt, denn es fand mich, wie ich draußen im Auge meines Fleisches wohnte und in meinem Inneren nur wiederkäute, was ich durch dieses aufgenommen hatte.


  1. Genannt nach Mani, geb. um 216 n. Chr. In Babylonien, gekreuzigt 276 auf Befehl des persischen Königs Bahram I. Seine Lehre setzte sich zusammen aus chaldäischen, persischen, buddhistischen und christlichen Elementen und wurde von ihm in verschiedenen, jetzt verlorenen (nur Titel sind noch erhalten) Sendschreiben niedergelegt. Hauptstütze seines Systems ist der Satz: Von Ewigkeit gibt es zwei gleichwertige, ungezeugte, lebendige Wesen, deren eines gut (Licht, Geist), das andere böse (Finsternis, Materie) ist; jedes von beiden Wesen hat ein wohlgegliedertes, aus fünf Regionen bestehendes Reich, das von unzähligen Wesen bevölkert ist. Die sichtbare Welt und der Mensch entstand bei einem feindlichen Angriff des Reiches der Finsternis auf das Reich des Lichtes aus einer Vermischung des Lichtes und der Finsternis, indem die Fürsten der Finsternis Lichtteilchen, also Bestandteile Gottes, an sich rissen, in die Materie einschlossen und so den Menschen bildeten. Die Erlösung geschieht nach Mani durch die Befreiung der in der Materie eingeschlossenen Lichtteilchen und ihrer Zurückführung in das Lichtreich. Kernpunkt seiner Sittenlehre sind die drei Siegel des Mundes, der Hände und des Schoßes (tria signacula oris, manum et sinus). Da diese sich aber in ihren Folgerungen als praktisch unausführbar erwies, so kamen die Manichäer bald dazu, zwei Klassen oder Grade zu unterscheiden, die Klasse der Hörer (auditiones) und die der Auserwählten (electi). Schon Diokletian erliess Gesetze gegen sie, später die christlichen Kaiser Valentinian I.,II. und III., Theodosius, Honorius, Justinus, Justinian.Trotz aller Verfolgungen erhielt sich die Irrlehre doch fast 1000 Jahre; mit manichäischen Vostellungen durchsetzt sind vor allem die Irrlehren der Priszillianisten, Bogomilen, Albigenser, Waldenser und Katharer.  ↩

  2. Jak. 1,17. ↩

  3. August. De haeres. C. XLVI: Quinque elementa, quae genuerunt principes proprios, genti tribunt tenebrarum; eaque elementa his nominibus nuncupant fumum, tenebras, ignem, aquam, ventum. In fumo nata animalia, bipedia, unde homines ducere originem censet, in tenebris serpentia, in igne quadrupedia, in aquis natalia, in vento volatalia. ↩

  4. die Seele. ↩

  5. Spr. 9,17. ↩

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Les confessions de Saint Augustin

CHAPITRE VI. IL TOMBE DANS L’ERREUR DES MANICHÉENS.

10. Aussi, je rencontrai des hommes, au superbe délire, charnels et parleurs; leur bouche recélait un piège diabolique, une glu composée du mélange des syllabes de votre nom, et des noms de Notre-Seigneur Jésus-Christ et du Paraclet notre consolateur, l’Esprit-Saint. Ces noms résidaient toujours sur leurs lèvres, mais ce n’était qu’un son vainement articulé; leur coeur était vide du vrai. Et ils disaient: Vérité, vérité; ils me la nommaient sans cesse, et jamais elle n’était en eux. Ils débitaient l’erreur, non-seulement sur vous, qui êtes vraiment la vérité, mais sur ce monde élémentaire, votre ouvrage, où, par delà les vérités mêmes connues des philosophes j’ai dû m’élancer, grâce (381) à votre amour, ô mon Père, ô bonté souveraine, beauté de toutes les beautés!

Vérité, vérité, combien alors même, et du plus profond de mon âme, je soupirais pour vous, quand, si souvent, et de mille manières, et de vive voix, ces hommes faisaient autour de moi bruire votre nom dans leurs nombreux et longs ouvrages! Et les mets qu’ils servaient à mon appétit de vérité, c’étaient, au lieu de vous, « la lune, le soleil,» chefs-d’oeuvre de vos mains, mais votre oeuvre, et non pas vous, ni même votre oeuvre suprême; car vos créatures spirituelles sont encore plus excellentes que ces corps éclatants de lumière et roulant dans les cieux.

Et ce n’était pas de ces créatures excellentes, c’était de vous seule, ô vérité sans changement et sans ombre (Jacq. I,17), que j’avais faim et soif; et l’on ne présentait à ma table que de splendides fantômes. Et mieux eût valu attacher mon amour à ce soleil, vrai du moins pour les yeux, qu’à ces mensonges, qui, par les yeux, trompent l’esprit. Et toutefois je les prenais pour vous, et je m’en nourrissais, mais sans avidité, car mon palais ne me rendait pas la saveur de votre réalité; et vous n’étiez rien de toutes ces vaines fictions, où je trouvais moins aliment qu’épuisement. La nourriture imaginaire de nos songes est semblable à la nourriture de nos veilles; et elle laisse notre sommeil à jeun. Mais ces vanités ne vous ressemblaient en rien, comme depuis votre parole me l’a fait connaître; ce n’étaient que rêves insensés, corps fantastiques, bien éloignés de la certitude de ces corps réels, soit célestes, soit terrestres, que nous voyons de l’oeil charnel, de l’oeil des brutes et des oiseaux; corps plus vrais néanmoins dans leur réalité que dans notre imagination; mais combien notre imagination est plus vraie que cette induction chimérique qui se plaît à en soupçonner d’immenses, d’infinis, pur néant, dont alors je me repaissais à vide!

Mais vous, mon amour, en qui je me meurs pour être fort, vous n’êtes ni ces corps que nous voyons dans les cieux, ni ceux que nous ne pouvons voir de si bas; car ils ne sont que vos créatures, et même ne résident pas au faîte de votre création. Combien donc êtes-vous loin de ces folles conceptions, de ces chimères de corps qui n’ont aucun être, qui ont moins de certitude que les images mêmes des corps réels, entités plus certaines que ces images, et qui ne sont pas vous: vous n’êtes pas même l’âme qui est leur vie, cette vie des corps meilleure et plus certaine que les corps; mais vous êtes la vie des âmes, la vie des vies, indépendante et immuable vie, ô vie de mon âme!

11. Où étiez-vous alors, à quelle distance de moi? Et je voyageais loin de vous, sevré même du gland dont je paissais les pourceaux (Luc, XV, 16) . Combien les fables des grammairiens et des poètes sont préférables à ces mensonges! Ces vers, cette poésie, cette Médée qui s’envole, sont encore plus utiles que les cinq éléments, bizarrement travestis pour correspondre aux cinq cavernes de ténèbres, néant qui tue l’âme crédule. La poésie, l’art des vers sont encore des aliments de vérité. Et je déclamais le vol de Médée, sans l’affirmer; je l’entendais déclamer, sans y croire; mais ces autres folies, je les ai crues.

Malheur! malheur! Par quels degrés ai-je roulé au fond de l’abîme? O mon Dieu, je vous confesse mon erreur, à vous qui avez eu pitié de moi, quand je ne vous la confessais pas encore; je vous cherchais, dans une laborieuse et haletante pénurie de vérité; je vous cherchais non par l’intelligence raisonnable qui m’élève au-dessus des animaux, mais par le sens charnel; et vous étiez intérieur à l’intimité, supérieur aux sommités de mon âme. Je rencontrai l’énigme de Salomon, cette femme hardie, pauvre en sagesse, assise devant sa porte, où elle crie: « Mangez avec plaisir le pain caché ; buvez avec délices les eaux dérobées (prov. IX, 17)» Cette femme me séduisit, parce qu’elle me trouva tout au dehors habitant l’oeil de ma chair, et ruminant en moi tout ce qu’il m’avait donné à dévorer.

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Einleitung in die Confessiones
Prolegomena
The Opinion of St. Augustin Concerning His Confessions, as Embodied in His Retractations, II. 6
Translator's Preface - Confessions

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