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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Confessiones

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Bekenntnisse

5. Trost der Tränen.

Und nun, o Herr, ist auch das vorüber, und die Zeit S. 65 hat meine Wunde verharschen lassen. Kann ich von dir, der du die Wahrheit bist, vernehmen, darf ich meines Herzens Ohr deinem Munde zuneigen, auf daß du mir kündest, warum Tränen den Unglücklichen so süß sind? Oder hältst du trotz deiner Allgegenwart unser Elend weit von dir fern und bleibst in dir, während wir aus bitteren Erfahrungen nicht herauskommen? Und doch, könnten wir nicht vor deinen Ohren unsere Klagen vorbringen, so würde von unserer Hoffnung nichts übrig bleiben. Wie kommt es also, daß Seufzen und Weinen, Stöhnen und Klagen wie eine süße Frucht von den Bitterkeiten dieses Lebens gepflückt wird? Oder liegt die Süßigkeit in der Hoffnung, von dir erhört zu werden? Das ist der Fall beim Gebete, weil sich in ihm Sehnsucht nach Erlösung kundgibt. Aber war dies auch der Fall bei dem tiefen Schmerze über den verlorenen Freund, der mich damals überwältigte? Denn ich konnte doch nicht hoffen, ihn wieder lebendig zu sehen; ich erflehte dies auch nicht in meinen Tränen, sondern klagte und weinte nur. Denn elend war ich, und meine Wonne war mir genommen. Oder ist das Weinen an sich gleichfalls bitter und wird nur süß, wenn wir es mit dem Widerwillen gegen Dinge vergleichen, die uns früher Genuß gewährten, nunmehr aber zuwider sind?

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The Confessions of St. Augustin In Thirteen Books

Chapter V.--Why Weeping is Pleasant to the Wretched.

10. And now, O Lord, these things are passed away, and time hath healed my wound. May I learn from Thee, who art Truth, and apply the ear of my heart unto Thy mouth, that Thou mayest tell me why weeping should be so sweet to the unhappy. 1 Hast Thou--although present everywhere--cast away far from Thee our misery? And Thou abidest in Thyself, but we are disquieted with divers trials; and yet, unless we wept in Thine ears, there would be no hope for us remaining. Whence, then, is it that such sweet fruit is plucked from the bitterness of life, from groans, tears, sighs, and lamentations? Is it the hope that Thou hearest us that sweetens it? This is true of prayer, for therein is a desire to approach unto Thee. But is it also in grief for a thing lost, and the sorrow with which I was then overwhelmed? For I had neither hope of his coming to life again, nor did I seek this with my tears; but I grieved and wept only, for I was miserable, and had lost my joy. Or is weeping a bitter thing, and for distaste of the things which aforetime we enjoyed before, and even then, when we are loathing them, does it cause us pleasure?


  1. For so it has ever been found to be:-- "Est quaedam flere voluptas; Expletur lacrymis egeriturque dolor." --Ovid, Trist. iv. 3, 38. ↩

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Einleitung in die Confessiones
Prolegomena
The Opinion of St. Augustin Concerning His Confessions, as Embodied in His Retractations, II. 6
Translator's Preface - Confessions

Inhaltsangabe

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